Bankenrettung
Rettungsschirm soll Tochtergesellschaften für Bankenrekapitalisierung gründen
Neue Wege bei der Bankenrettung in Europa: Nach Plänen der Euro-Gruppe, der Versammlung der Finanzminister der Währungsunion, soll der Rettungsschirm ESM Tochtergesellschaften gründen, um Kreditinstituten in Schieflage künftig direkte Hilfen zukommen zu lassen. Das berichtet das
Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Mit dieser Variante, die die Finanzminister bei ihrem Treffen an diesem Montag beraten wollen, soll das Eigenkapital des ESM verschont bleiben. Würde der Rettungsschirm Banken wie beispielsweise
der spanischen Bankia direkt helfen, müsste das Geld aus dessen Stammkapital in Höhe von 80 Milliarden Euro entnommen werden. Dies würde jedoch sein Ausleihvolumen um ein Vielfaches schmälern. Für
jeden Euro, der zur Bankenrekapitalisierung verwendet wird, würden die verfügbaren Hilfen für Staaten nach internen Berechnungen um drei Euro sinken.
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Das Problem lässt sich hingegen durch Gründung von Bankenrettungstöchtern vermeiden. Deren Kapital bringt der ESM auf, indem er eine Anleihe auflegt. Mit diesen Milliarden stattet er seine Töchter
aus, die mit dem Geld Banken retten können. Mit dieser Methode spart der Rettungsschirm Eigenkapital. Für jeden Euro, der in marode Banken fließt, verringert sich das Ausleihvolumen des Fonds bei
diesem Modell nur um 1,50 Euro, haben Experten beteiligter Finanzministerien berechnet. „Eine Tochtergesellschaft könnte zudem für andere Zwecke wünschenswert sein, etwa um begleitende
Investitionen des Privatsektors in rekapitalisierte Banken zu ermutigen“, heißt es nach Informationen des „Spiegel“ in einer Vorlage für die Finanzministerrunde.