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     1639  0 Kommentare Aufwärtstrend des US-Dollar weiter intakt – Keine Störfeuer in Sicht

    Die europäischen Exporteure werden sich auf jeden Fall über die positive Überraschung vom US-Arbeitsmarkt am vergangenen Freitag gefreut haben. Nachdem die Europäische Zentralbank am Vortag weiteren Zinssenkungsspekulationen vorerst eine Abfuhr erteilt hatte und es daraufhin so aussah, als würde der Euro seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate wieder aufnehmen, legte er nach Veröffentlichung der 236.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wieder den Rückwärtsgang ein. Im Gegenzug legte der US-Dollar folgerichtig gegen alle großen Währungen wie Yen, Pfund und Euro weiter zu.

     

    Nicht nur, dass diese Zahl ein weiterer Beleg dafür ist, dass die US-Konjunktur langsam wieder Fahrt aufnimmt, sie bietet auch Raum für weitere Spekulationen darüber, ob die US-Notenbank nun doch früher als erwartet ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs verlassen könnte. Befeuert wird damit einmal mehr die für mich entscheidendste Diskussion dieser Tage, die je nach Ausgang nicht nur über die Zukunft der Wechselkurse, sondern auch über Fortsetzung oder Ende der laufenden Rally an den Aktienmärkten entscheidet. Letztere lebt aktuell gerade eben von den niedrigen Zinsen, nicht nur, aber vor allem in den USA, und von den monatlich von der US-Notenbank (Fed) in den Markt gepumpten 85 Milliarden US-Dollar. Fallen diese auf absehbare Zeit weg, muss der Markt alleine lernen zu laufen, heißt, er muss aus einem dynamischen Wirtschaftswachstum und in der Folge steigenden Unternehmensgewinnen Honig saugen. An diesem Punkt sind wir noch lange nicht. Aber auch die Fed weiß sehr genau um die fatalen Folgen eines zu frühen Ausstiegs, weshalb ich davon ausgehe, dass sowohl die für attraktive Kreditbedingungen so wichtigen Zinsen noch auf lange Sicht tief bleiben werden, als auch nicht vor Ablauf dieses Jahres das Anleihekaufprogramm tatsächlich reduziert oder beendet wird.

    Auch nach den guten Zahlen vom Freitag ist der amerikanische Arbeitsmarkt noch weit von dem Ziel einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent entfernt, welches sich die Fed Ende 2012 als Ziel für den so genannten Exit in die Bücher geschrieben hat. Was stimmt, ist der Trend. Nach noch in 2011 monatlich im Durchschnitt 153.000, in 2012 schon 181.000 neu geschaffenen Stellen, könnte man bei der Zahl von 236.000 für Februar schon von einer starken Beschleunigung sprechen, wäre da nicht gleichzeitig die Zahl für Januar von zuvor 157.000 auf 119.000 reduziert worden. Am Ende könnten die nächsten Monate aber auch nur genauso laufen wie die letzten, also weiter um die Marke von 200.000 pendeln, was nicht ausreichen würde, das oben angesprochene Ziel vor Ende 2015 zu erreichen. Hinzu kommt der noch ungeklärte Haushaltsstreit in den USA, wo man noch nicht genau weiß, wie viel Arbeitsplätze die Einschnitte in den Staatsausgaben, vor allem beim Militär tatsächlich kosten.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    Aufwärtstrend des US-Dollar weiter intakt – Keine Störfeuer in Sicht Die europäischen Exporteure werden sich auf jeden Fall über die positive Überraschung vom US-Arbeitsmarkt am vergangenen Freitag gefreut haben. Nachdem die Europäische Zentralbank am Vortag weiteren Zinssenkungsspekulationen vorerst eine Abfuhr erteilt hatte und es daraufhin so aussah, als würde der Euro seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate wieder aufnehmen, legte er nach Veröffentlichung der 236.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wieder den Rückwärtsgang ein. Im Gegenzug legte der US-Dollar folgerichtig gegen alle großen Währungen wie Yen, Pfund und Euro weiter zu.

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