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    Europäische Aktien  6821  0 Kommentare Der Staat mag keine Aktien

    Die Finanztransaktionssteuer ist eine tolle Sache – aber nur, wenn sie nicht dem eigenen Schuldenmachen entgegensteht. So denkt offenbar allen Ernstes die Regierung in Rom. Italien werde die Steuer nicht billigen, wenn sie auf den Anleihenhandel angewendet werde, ließ deren Botschafter bei der Europäischen Union verlauten.

    Diese Forderung nach einer Ausnahme ist konsequent, würde eine Steuer italienische Bonds doch noch unattraktiver machen. Während Anleger beim Kauf von Aktien italienischer Firmen mit einem Börsenwert von über 500 Mio. Euro schon seit März zur Kasse gebeten werden, ist eine Finanztransaktionssteuer auf italienische Bonds natürlich überhaupt nicht im Sinne Roms. Statt dieses Teufelszeug namens Aktien sollen die Anleger schließlich „sichere" Staatsanleihen kaufen.

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    Diese Posse verdeutlicht indes einen Aspekt, der bei allem Schwärmen von der Aktie als Sachwert und der angeblichen „Great Rotation" dramatisch vernachlässigt wird: Der Staat hat jederzeit die Möglichkeit, die Aktienanlage durch Gesetze unattraktiv zu machen. Ganz verbieten wird er sie zwar nicht, auch wenn dies linke Scharfmacher gerne sehen würden.

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    Er kann die Gesetze aber so gestalten, dass Staatsanleihen wie Schönheitsköniginnen und Aktien wie hässliche Entlein dastehen. So müssen Versicherungen Aktienanlagen mit ordentlich Eigenkapital unterlegen, angeblich sichere Staatsanleihen aus Griechenland oder Zypern aber nicht. Für Privatanleger wiederum galt noch kurz vor der Jahrtausendwende eine Spekulationsfrist von sechs Monaten. War sie abgelaufen, blieben Kursgewinne steuerfrei. Später wurde diese Frist auf zwölf Monate verlängert, 2009 durch Einführung der Abgeltungsteuer ganz gestrichen. Diese kontinuierliche Schlechterstellung dürfte nach der Bundestagswahl neue Dynamik bekommen. Eine Anhebung des Abgeltungsteuersatzes halten wir für sehr wahrscheinlich.



    Christoph Frank
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    Christoph Frank (CIIA) leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des Aktienfonds „DB Platinum III Platow Fonds“. Die „PLATOW Börse“ erscheint dreimal pro Woche. Weitere Infos unter: PLATOW Börse.
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    Verfasst von Christoph Frank
    Europäische Aktien Der Staat mag keine Aktien So sehr es Anleger auch hassen: Der Staat sitzt am längeren Hebel. Wenn er will, kann er Gesetze so gestalten, dass Staatsanleihen wie Schönheitsköniginnen und Aktien wie hässliche Entlein dastehen.

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