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    Aktien Frankfurt  1006  0 Kommentare Verluste nach starkem Vormonat - Geldpolitik weiter im Fokus

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Negative Vorgaben aus Übersee haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt in die Verlustzone gedrückt. Allerdings dämmte der Dax seine Anfangsverluste bis zum Montagmittag etwas ein: Der Leitindex stand noch 0,66 Prozent tiefer bei 8.294,05 Punkten. Bereits vor dem Wochenende hatte er nach enttäuschenden europäischen Konjunkturdaten mit einem moderaten Minus geschlossen, den Monat Mai aber gleichwohl mit einem satten Plus von 5,5 Prozent beendet. Der MDax sank am Montag um 0,78 Prozent auf 13.983,92 Punkte und der TecDax verlor 0,93 Prozent auf 955,90 Punkte. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,62 Prozent bergab auf 2.752,47 Punkte.

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    Die Wall Street war im späten Freitagshandel bei sehr hohen Umsätzen kräftig unter Druck geraten, ausgelöst durch weiter zunehmende Bedenken über ein Ende der ultralockeren US-Geldpolitik. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,27 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Freitag. Dies belaste auch den deutschen Markt deutlich, sagte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG. Zudem rutschte am Morgen der vor dem Wochenende erholte Nikkei-225-Index wieder deutlich ab.

    KONJUNKTURDATEN IM FOKUS

    'Gleich am ersten Handelstag im Juni sind die Umsätze beim Dax rasant angestiegen', kommentierte Analyst Daniel Saurenz vom Investmentportal Feingold Research das Marktgeschehen.'Der Index kommt deutlich unter Druck. Angesichts der Saisonalität, Sorgen um Chinas Wachstum und der Kakophonie in den großen Notenbanken könnte nun eine unruhige Zeit anbrechen, womöglich sogar die Marke von 8.000 geprüft werden.' Die Experten der Commerzbank verwiesen zudem darauf, dass 'die Konjunkturdaten aus China derzeit ein Buch mit sieben Siegeln sind'. Wichtige Frühindikatoren aus China liefern derzeit keine eindeutigen Hinweise auf die Entwicklung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

    Bei der Lufthansa sorgten Aussagen des Branchenverbands IATA, der für die Fluggesellschaften 2013 weltweit einen Gewinn von 12,7 Milliarden US-Dollar oder rund 9,75 Milliarden Euro erwartet, für Kursgewinne von 1,41 Prozent und den ersten Platz im Dax. Die Aktien der Merck KGaA hielten sich prozentual unverändert und damit besser als der Markt. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern verbuchte mit seinem Krebsmittel Erbitux einen Erfolg: In einem Vergleichstest mit dem Konkurrenz-Produkt Avastin von Roche schnitt Erbitux laut einer klinischen Studie bei fortgeschrittenem Darmkrebs besser ab. 'Das ist mit Sicherheit positiv, weil auf diese Studie lang gewartet worden war', kommentierte ein Börsianer die Ergebnisse. Allerdings dürften die Rabatte für Avastin, die Roche laut einem Artikel in der 'Welt' deutschen Krankenkassen anbietet, etwas Druck auf die Umsätze mit Erbitux ausüben.

    HOCHSTUFUNG STÜTZT SIEMENS - VERSICHERER UNTER DRUCK

    Die 0,16 Prozent schwächeren Siemens-Titel behaupteten sich ebenfalls vergleichsweise gut. Hier stützte, dass die Commerzbank die Aktien des Elektrokonzerns nach der avisierten Abspaltung der Beleuchtungssparte Osram von 'Hold' auf 'Add' hochstufte. Die Ausgliederung sei aus Sicht der Siemens-Aktionäre sinnvoll, da nur begrenzte Synergien zwischen Osram und Siemens bestünden, begründete Analyst Ingo-Martin Schachel seine Neubewertung. Dagegen belastete die Hochwasserlage in Teilen Deutschlands die Versicherer deutlich: Munich Re büßten am Dax-Ende 2,49 Prozent ein und Allianz verbilligten sich um 1,50 Prozent. Im MDax gaben Hannover Rück um 2,95 Prozent nach.

    Im SDax sackten die schon zuletzt gebeutelten Aktien von IVG Immobilien um 21,79 Prozent ab. Die Gläubiger des ums Überleben kämpfenden Immobilienkonzerns müssen sich im Zuge einer massiven Schuldenreduzierung in den kommenden Wochen auf harte Einschnitte einstellen. Banken und Käufer einer Wandelanleihe werden dabei wahrscheinlich erst einmal viel Geld verlieren, die Zahl der Aktien dürfte deutlich steigen. Die geplante Kapitalerhöhung gegen Einlage von Bankkrediten sowie Wandel- und Hybridanleihen (Debt/Equity-Swap) dürfte das Kapital der aktuellen Aktionäre deutlich verwässern, schrieb Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Ein Händler erinnerte daran, dass die Aktie wegen der Verschuldungsprobleme schon zuvor auf Penny-Stock-Niveau gesunken sei und die neuerlichen Hiobsbotschaften kaum noch überraschen dürften./gl/ag

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---




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