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    ROUNDUP  469  0 Kommentare Rhön-Klinikum gelingt Überraschungscoup - Satzungshürde fällt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Rhön-Klinikum hat in einer richtungsweisenden Hauptversammlung für eine faustdicke Überraschung gesorgt: Die Aktionäre des fränkischen Klinikbetreibers haben mit einer Mehrheit für die von Großaktionär Eugen Münch befürwortete Satzungsänderung gestimmt. Auf der Hauptversammlung erhielt der Vorstoß des Großaktionärs Alecta, den umstrittenen Passus zu kippen, 90,54 Prozent des vertretenen Kapitals. 9,46 Prozent der Anteilseigner stimmten dagegen. Auf dem Aktionärstreffen waren 64,12 Prozent des Grundkapitals vertreten.

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    Damit scheint Deutschlands drittgrößter privater Klinikkette der Befreiungsschlag aus der Pattsituation im Aktionärskreis geglückt zu sein. Denn im Vorjahr war der von Münch befürwortete Übernahmeversuch durch Fresenius am Störfeuer von Konkurrenten gescheitert. Am Abend wurde darüber spekuliert, ob sich Rhön mit dem Asklepios-Eigner Bernard Broermann geeinigt haben könnte, dem bisher eine Ablehnung der Satzungsänderung nachgesagt wurde.

    RHÖN KÜNDIGT PRESSEERKLÄRUNG AN

    Rhön hat für Donnerstag eine Mitteilung zum erreichten Abstimmungsergebnis angekündigt. Denn ein Aus für die umstrittene Regelung bedeutet, dass für wichtige Hauptversammlungsbeschlüsse nach dem deutschen Aktienrecht nun eine 75-prozentige Kapitalmehrheit notwendig ist. Eine Sperrminorität wäre damit erst bei mehr als 25 Prozent erreicht. Fresenius hätte damit die Möglichkeit, mit seinen Übernahmeplänen doch noch zum Zuge zu kommen.

    Rhön-Aktien legten in Frankfurt am Abend mehr als zehn Prozent zu. Branchenbeobachter hatten dem Alecta-Vorstoß vor der Abstimmung wenig Erfolgsaussichten eingeräumt - umso größer war nach dem Hauptversammlungsmarathon die Überraschung. Denn die während des Übernahmeversuchs eingestiegenen Wettbewerber blockierten sich bisher gegenseitig. Die Satzung von Rhön sah bisher für wichtige Beschlüsse auf Hauptversammlungen, wie Kapitalerhöhungen oder Satzungsänderungen, eine Mehrheit von mehr als 90 Prozent des vertretenen Kapitals vor. Schon geringe Stimmanteile konnten eine Sperrminorität bedeuten.

    ALECTA AM ZIEL

    Der schwedische Pensionsfonds Alecta hat mit seinem Vorstoß den Spielraum von Rhön für Übernahmen wieder erhöht: 'Die 90-Prozent-Hürde wurde 2005 als Abwehr gegen feindliche Übernahmen eingezogen und ist nicht mehr zeitgemäß', begründete Alecta-Vertreter Marcus Lüttgen den Antrag. Der Fonds ist seit 2004 bei Rhön engagiert und hält 9,9 Prozent an dem Unternehmen. Münch kommt auf 12,5 Prozent. Auch Fresenius dürfte dafür gestimmt haben. Fresenius-Chef Ulf Schneider hält das Konzept hinter der Übernahme weiterhin für überzeugend: 'Dazu stehen wir nach wie vor, wenn es sich einmal ergeben sollte.' Die hinter Fresenius stehende Else-Kröner-Fresenius-Stifung hält fünf Prozent an Rhön.

    Münch hat sich für die Satzungsänderung stark gemacht und das Vorgehen der Übernahmegegner im Vorjahr kritisiert. 'Ich wäre nie darauf gekommen, dass ein langjähriger Lieferant, anstatt mit uns über Lieferungen zu verhandeln, Anteile an Rhön erwirbt', sagte Münch in Richtung B. Braun Melsungen vor rund 500 Aktionären.

    HAUPTLIEFERANT

    Broermann war im Vorjahr mit fünf Prozent bei Rhön eingestiegen. Im März hat das Bundeskartellamt Asklepios zudem erlaubt, den Anteil unter Auflagen auf bis zu 10,1 Prozent und damit über die bisher geltende Sperrminorität aufzustocken. Dagegen haben sowohl Rhön wie auch Fresenius Beschwerde eingelegt, die beim Oberlandesgericht Düsseldorf ausführlich begründet werden muss. Bei den 10,1 Prozent dürfte Asklepios noch nicht angekommen sein. Broermann dürfte aber mehr als fünf Prozent an Rhön halten und nach Einschätzung von Analysten gegen die Initiative von Alecta und Münch gestimmt haben.

    Offen blieb das Abstimmungsverhalten von Sana und B. Braun Melsungen. Dem Klinikbetreiber Sana wird ein Anteil unter drei Prozent nachgesagt. Der Eigner der Medizintechnik-Firma B. Braun Melsungen hat im Vorjahr fünf Prozent erworben. Mit dem Hauptlieferanten Braun habe Rhön gesprochen, es 'gab aber keine Indikation über das Abstimmungsverhalten', sagte Rhön-Chef Martin Siebert. Unterstützung bekamen Alecta und Münch von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK)./ep/jha/

    --- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---




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