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     1814  0 Kommentare Euro auf Tuchfühlung mit dem Jahreshoch

    Der Euro-Dollar will nach oben und kann die jüngste 3-Monats-Bandbreite zwischen 1,28 und 1,32 US-Dollar nach oben verlassen. Das Jahreshoch bei 1,3650 USD ist nicht mehr weit entfernt. Obwohl Standard & Poor’s den Ausblick für das Rating der USA auf „stabil“ im Juni angehoben hat, neigt der Greenback zur Schwäche. Investoren setzen darauf, dass Notenbankchef Ben Bernanke das Kaufprogramm für Staatsanleihen nicht signifikant zurückfahren wird. Dagegen steht in der Eurozone zumindest kurzfristig keine weitere Lockerung der Geldpolitik bevor, was der europäischen Leitwährung hilft. 

     

     

    US-Notenbankpolitik bleibt expansiv

    Die USA konsolidieren ihren Haushalt und bekommen dafür Lob von der Ratingagentur Standard & Poor’s in Form einer Bonitätsheraufstufung. Für das laufende Fiskaljahr, das im September endet, hat der Haushaltsausschuss ein Defizit von lediglich 642 Mrd. Dollar prognostiziert, das sind rund 3,8 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Im Vorjahr lag die Neuverschuldung noch bei 1,1 Billionen Dollar.

    Investoren gehen aber davon aus, dass Notenbankchef Ben Bernanke trotz der sinkenden Neuverschuldung das Programm zum Kauf von Staats- und Hypothekenanleihen von insgesamt 85 Mrd. Dollar monatlich kaum zurückfahren wird. Denn im Mai wurden lediglich 175.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitslosenquote kletterte leicht auf 7,6 Prozent. Eine deutliche Belebung am Arbeitsmarkt lässt damit weiter auf sich warten, lag doch der Schnitt in den Jahren 2011 und 2012 bei 179.000 Jobs. Zumal die Erwerbsquote - also der Anteil der Amerikaner im arbeitsfähigen Alter, die einen Job haben – derzeit mit 67,5 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau liegt. Der Schnitt in den zehn Jahren vor dem Ausbruch der 2008er-Finanzkrise lag bei 72,5 Prozent. Bill Gross, der Manager des weltgrößten Anleihenverwalters Pimco, gab sich nach der Veröffentlichung der jüngsten Erwerbslosendaten überzeugt, dass Bernanke die Anleihenkäufe nicht reduzieren wird.

    Der Chef der Notenbank von St. Louis, James Bullard, hat zudem zuletzt angedeutet, dass die anhaltend niedrige Inflation es erforderlich mache, dass die lockere Geldpolitik beibehalten wird. Laut einem Index, der stark im Fokus der Notenbank steht, sind die Verbraucherpreise zuletzt um nur noch 0,7 Prozent gestiegen. Damit hat sich der zurückgehende Trend der vergangenen Monate fortgesetzt. Das aktuelle Niveau liegt weit unter dem 2-Prozent-Ziel der Fed. Bullard, der stimmberechtigtes Mitglied der Fed ist, hat in den vergangenen Jahren wiederholt davor gewarnt, dass eine sinkende Inflation zu Deflation und damit zur wirtschaftlichen Stagnation ähnlich wie in Japan führen könne.

    Investoren gehen allerdings davon aus, dass es Bernanke schaffen wird, für eine höhere Inflation zu sorgen. Deswegen sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen auf 2,25 Prozent geklettert. Das ist das höchste Niveau seit einem Jahr. Derweil haben die Zinsen begonnen, rund um den Globus zu steigen, von Japan, über Italien, Spanien bis Deutschland – wenn auch von sehr niedrigen Niveaus aus.

     

    Europa mit Hoffnung

    Den Dollar stützen konnte nicht einmal die Meldung, dass die Bundesbank die Wachstumsprognose für Deutschland für 2013 von 0,4 Prozent auf lediglich 0,3 Prozent gesenkt hat und für das nächste Jahr von 1,9 auf 1,5 Prozent. Die jüngsten Konjunkturdaten aus Deutschland waren hingegen erfreulich. So stieg die Industrieproduktion im April um 1,8 Prozent gegenüber März. Und auch die Exporte legten stärker zu als Volkswirte erwartet hatten.

    Derweil steht eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Euro-Zone zumindest kurzfristig nicht an. Nach der jüngsten Sitzung am 7. Juni erklärte EZB-Chef Mario Draghi, dass er damit rechne, dass sich die Konjunktur in der Euro-Zone gegen Jahresende erholen werde. Für den Euro ist diese Entwicklung tendenziell positiv, dagegen sorgt die anhaltend expansive Geldpolitik in den USA dafür, dass der Dollar weiter schwächelt. Solange Turbulenzen an den Finanzmärkten ausbleiben, dürfte der Euro daher die Klettertour in Richtung des 52-Wochen-Hochs von Februar 2013 bei 1,3650 fortsetzen.

     

    Tradingideen

    Mutige Anleger können von dieser Situation mit Discount-Euro-Dollar-Call-Optionsscheinen profitieren. Das Papier mit der WKN DZ9KMB hat einen Basispreis bei 1,25 und einen Cap bei 1,35 USD. Die Maximal-Rendite beträgt 42,5 Prozent, sollte der Euro zur Fälligkeit am 13.12.2013 bei 1,35 USD notieren. Ein Totalverlust am Laufzeitende entsteht bei Kursen unterhalb des Basispreises. Wer es etwas defensiver mag, kann mit der DZ9KMA auf eine Stabilisierung des Euro-Dollar-Kurses setzen. Der Cap liegt nämlich leicht tiefer bei 1,3250 USD. Notiert der Euro-Dollar bei Verfall im Dezember 2013 auf diesem Niveau, winkt eine Rendite von 26,8 Prozent.



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    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Euro auf Tuchfühlung mit dem Jahreshoch Der Euro-Dollar will nach oben und kann die jüngste 3-Monats-Bandbreite zwischen 1,28 und 1,32 US-Dollar nach oben verlassen. Das Jahreshoch bei 1,3650 USD ist nicht mehr weit entfernt. Obwohl Standard & Poor’s den Ausblick für das Rating der …

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