KORREKTUR/ROUNDUP
Katar steigt aus Porsche-Holding aus
(In den letzten beiden Sätzen im dritten Absatz wird klargestellt, dass die Familien Porsche und Piech alle stimmberechtigten Stammaktien der Porsche SE halten.)
DOHA (dpa-AFX) - Der Staatsfonds des Scheichtums Katar steigt bei Porsche aus. Mit den Familieneigentümern der Porsche SE (PSE) habe sich der Fonds auf den Verkauf seines 10-Prozent-Anteils an der Holding geeinigt, teilte der Fonds am Montag in Doha mit. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die Beteiligung an Volkswagen (VW) will das Emirat hingegen beibehalten. Der 17-Prozent-Anteil bleibe bestehen, hieß es in der Mitteilung. Katar bleibt somit drittgrößter Eigentümer von Europas größtem Autobauer nach der Porsche-Holding und dem Land Niedersachsen.
An den Börsen hatten Analysten den Verkauf schon seit längerem erwartet. VW-Titel konnten am Morgen mit dem festen Leitindex Dax um gut ein Prozent zulegen, Porsche-Papiere gewannen knapp ein halbes Prozent.
Der Verkauf der Porsche-Aktien sei die Folge der Komplettübernahme des Autobauers Porsche (ehemals Porsche AG) durch VW im vergangenen Jahr, hieß es. Nach einer Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW war der Sportwagenbauer im Juli 2012 unter dem Dach der Wolfsburger gelandet. Übrig blieb die Porsche SE-Holding, die von den Familien Piech und Porsche kontrolliert wird. Katar war 2009 bei Porsche eingestiegen. 'Alle PSE-Stammaktien werden nun wieder von den Familien Porsche und Piech gehalten', sagte PSE-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche laut Mitteilung. Nur die Stammaktien der Porsche SE sind stimmberechtigt, an der Börse werden die Vorzugsaktien gehandelt.
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Das maßgebliche Geschäft der PSE ist die Beteiligung am Volkswagen-Konzern, an dem sie etwas mehr als die Hälfte der Stimmrechte und knapp ein Drittel des Kapitals hält. Porsche hatte unter Führung des ehemaligen Vorstandschefs Wendelin Wiedeking von 2008 an versucht, den viel größeren Konzern aus Wolfsburg zu schlucken, sich dabei aber mit Finanzgeschäften übernommen und Schulden von über 11 Milliarden Euro angehäuft. Schließlich drehte VW den Spieß um und zwang den Autobauer unter sein eigenes Konzerndach.
Eine Rolle spielt bei VW immer auch die Beteiligung des Landes Niedersachsen. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent kann die Landesregierung in Hannover aufgrund des sogenannten VW-Gesetzes wichtige Entscheidungen im Konzern blockieren./men/fn/jha/