Marktmanipulation
Börsenguru Markus Frick von Staatsanwaltschaft Frankfurt angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat den ehemaligen N24-Moderator Markus Frick wegen des Verdachts auf versuchten sowie vollendeten bandenmäßigen Betrug sowie
Marktmanipulation angeklagt. Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, soll Frick für die Versendung des Börsenbriefs „Deutscher Aktiendienst“ mitverantwortlich gewesen sein. Zusammen mit zwei
mutmaßlichen Komplizen werde ihm vorgeworfen, Anlegern Aktien von Letsbuyit, Autev und Venatus Interactive empfohlen zu haben.
Die Empfänger des Börsenbriefes sollten ein Musterdepot nachbilden. Die Macher der Publikation sollen vorgegeben haben, dass sie die Aktien in den nächsten Tagen selber für das Musterdepot kaufen
würden, der Preis der Aktien würde dann steigen. Doch soll die in den Börsenbriefen angedeutete Kaufabsicht nur vorgetäuscht und Aktien an Anleger verkauft worden sein. Nach Informationen der
„WirtschaftsWoche“ soll Frick in dem Trio die Kontakte zu den Auftraggebern geführt haben, die die von dem Trio gepushten Aktien besessen haben sollen. Er soll dem Vernehmen nach für seine Dienste
zwei Millionen Euro von den Auftraggebern bekommen haben. Die anderen beiden Beschuldigten sollen unter anderem die technische Umsetzung organisiert haben. Die Staatsanwaltschaft führt für den
Zeitraum 4. bis 28. Mai 2012 mindestens 30 Geschädigte, an denen der Betrug vollendet worden sein soll. In diesem Zeitraum soll den Anlegern ein Schaden von 625.000 Euro entstanden sein.
Frick ist wegen der Vorwürfe seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft. Der Berliner ist vorbestraft: Das Landgericht Berlin hatte ihn im April 2011 wegen verbotener Marktmanipulation in 36
Fällen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Das Gericht hatte damals mehr als 42,6 Millionen Euro zugunsten der Staatskasse für verfallen erklärt. Die Berliner
Senatsverwaltung für Finanzen sagte auf Anfrage der „WirtschaftsWoche“, dass das Geld „zur Reduzierung der Neuverschuldung eingesetzt“ worden sei.