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    Aktien Europa  3747  0 Kommentare Rotation zugunsten von Value-Investments setzt sich fort

    Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantik halten die Märkte weiterhin in Atem. In den letzten Wochen reagierten die Märkte negativ auf Äußerungen der US-Notenbank, die für die kommenden Monate eine allmähliche Beendigung ihres Anleihekaufprogramms in Aussicht stellte. Dann ruderte Fed-Chef Ben Bernanke ein wenig zurück und beruhigte die Märkte wieder. Derweil bleibt die EZB bei ihrer lockeren Geldpolitik.

    Die Fed hat bereits seit Monaten die Märkte darauf vorbereitet, dass ihre expansive Geldpolitik irgendwann ein Ende haben wird, da sich die positiven Konjunktursignale mehren. So zeigen das Verbrauchervertrauen, die Geschäftsklima-Indizes und der amerikanische Immobilienmarkt deutliche Erholungen. Nur der Arbeitsmarkt, der von der Fed als Gradmesser für die wirtschaftliche Erholung ausgegeben wurde, befindet sich noch nicht auf dem gewünschten Niveau. Auch wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt zusehends aufhellt, liegt die angestrebte Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent noch in einiger Entfernung. Doch die unkonventionelle Geldpolitik der Fed hat Früchte getragen, und die US-Wirtschaft befindet sich auf dem Weg der Genesung. Die Geschichte lehrt uns, dass ein allmählicher Anstieg der langfristigen Zinsen in einem Kontext der Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität traditionell den Aktienmärkten zugutekommt.

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    Vor allem die europäischen Aktienmärkte, die die höchsten Risiko-Prämien aufweisen, könnten von dieser Entwicklung profitieren. Nachdem Europa in den zurückliegenden Jahren im Zentrum der Sorgen gestanden hat, zeigen die europäischen Volkswirtschaften Anzeichen einer Stabilisierung. Das Interesse der Anleger an der Region scheint allmählich zurückzukehren, während gleichzeitig die Zweifel an dem weiteren Wachstum der großen Schwellenländer zunehmen. Dies hat dazu geführt, dass jene Schwellenländer, die in den zurückliegenden Jahren am meisten von den massiven Kapitalzuflüssen profitierten, unter der jüngsten Korrektur besonders stark gelitten haben. Auch die sogenannten Wachstumstitel, die während der Krise aufgrund ihrer hohen Engagements in den Schwellenmärkten bei den Anlegern beliebt waren, entwickelten sich in letzter Zeit schwach.

    Wir beobachten schon seit einiger Zeit, welche extremen Bewertungsniveaus diese Titel erreicht haben, im Gegensatz zu zahlreichen Zyklikern und Finanzwerten, die sich in ihrer Bewertung noch auf dem Niveau eines Zyklustiefs befinden. In einem von einem allmählichen Anstieg der langfristigen Zinsen geprägten Umfeld schneiden in der Regel Zykliker und Finanztitel am besten ab, während sich defensive und schwankungsarme Aktien tendenziell am schlechtesten entwickeln. Wir erwarten, dass sich die Rotation zugunsten von Value-Investments letztlich fortsetzen wird. Davon sollten vor allem unterbewertete Titel mit Ausrichtung auf Europa und die USA investieren, profitieren.

    Ein Unternehmen, das unseren Kriterien entspricht, ist der niederländische Personaldienstleister Randstad Holding. Der Konzern profitiert von den sich verbessernden Trends in der Zeitarbeit – sowohl in Europa, als auch in den USA. Besonders in den USA, wo Randstad schon heute rund 23 Prozent seines Umsatzes macht, steigt die Nachfrage nach Zeitarbeit seit einigen Monaten stetig an. Auch in Europa belebt sich das Geschäft wieder, wobei es immer noch nicht den Level früherer Jahre erreicht hat, sich in einigen Bereichen sogar noch weiter abschwächt. So ist etwa die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften in Frankreich im Mai um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Im April waren es im Vergleich aber noch – 9,5 Prozent. Im März lag das Minus sogar noch bei 12 Prozent. Hier zeichnet sich also eine Trendwende ab.

    Als weiteres, vielversprechendes Beispiel für unsere Value-Strategie, sehen wir den italienischen Baumaterialienkonzern Buzzi Unicem SpA. Buzzi Unicem ist in der Produktion, dem Vertrieb und der Vermarktung von Zement, Transportbeton und Baustoffen aktiv. In Deutschland ist der Konzern über seine Tochtergesellschaft Dyckerhoff AG vertreten. Das Unternehmen ist schon heute stark in den USA vertreten und macht dort etwa 25 Prozent seines gesamten Umsatzes. In Europa sind es 66 Prozent. Besonders die Erholung im amerikanischen Bausektor sollte den Italienern neue Marktanteile verschaffen.  Dabei sollten sich vor allem die Margen positiv entwickeln und sich damit der Schuldenabbau des Konzerns beschleunigen. Davon wird die Aktie profitieren.

    Wir erwarten, dass die Phase der Volatilität an den Märkten noch mehrere Wochen anhalten wird – eine Zeit, die man für gezielte Zukäufe nutzen kann.

     

     




    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
    Aktien Europa Rotation zugunsten von Value-Investments setzt sich fort Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantik halten die Märkte weiterhin in Atem. In den letzten Wochen reagierten die Märkte negativ auf Äußerungen der US-Notenbank, die für die kommenden Monate eine allmähliche Beendigung ihres …

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