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    GBP/USD  1621  0 Kommentare Großbritannien schleicht sich aus der Krise – Stabiles Pfund erwartet - Seite 2

    Abwärtspotenzial des Britischen Pfunds vorerst ausgereizt

    Nun wird alles davon abhängen, wie stark das Fundament dieses Stimmungsumschwungs auf der Insel tatsächlich ist. Noch zum Jahreswechsel, als das Königreich knapp an der Rezession vorbeischrammte, versuchten die Experten, darunter die Ratingagenturen, der Internationale Währungsfonds, aber auch ausnahmslos fast alle Ökonomen den Briten Ratschläge mit auf den Weg zu geben, wie sie schneller wieder zu stärkerem Wachstum zurückkehren können. Schatzkanzler Osborne solle seinen Sparzwang aufgeben, die Notenbank solle die Geldschleusen noch weiter öffnen, hieß es unisono. Nichts von dem ist passiert. Gespart wird weiter, weder Zinsen noch das Anleihekaufprogramm der Bank of England wurden in den vergangenen Monaten angefasst. Das sind auch die Gründe, weshalb das Britische Pfund sich immer wieder schnell von seinen Tiefständen unter 1,50 GBP/USD erholen konnte. Zwar liegt es damit weit entfernt von den 1,63 GBP/USD zum Jahreswechsel, als meine Einschätzung auf eine fallende britische Währung lautete. Zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der sich stark verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf der Insel gilt es aber, die laufenden Short-Engagements im Pfund zu überdenken und angefallene Gewinne auf diesem Niveau erst einmal mitzunehmen.

    Notenbankpolitik bleibt weiter Taktgeber für GBP/USD-Kurs

    Entscheidend für die weitere Entwicklung der britischen Währung ist und bleibt die Geldpolitik sowohl der britischen als auch der amerikanischen Notenbank. Hier gilt es, zwei Termine auf der Agenda besonders im Auge zu haben. Am 01. August kommt das Gremium der Bank of England (BoE) das zweite Mal unter ihrem neuen Präsidenten Mark Carney zusammen. In Kenntnis der aktuellen Zahlen glaube ich nicht an eine geldpolitische Lockerungsmaßnahme seitens der BoE, zumal auch die von Carney nach dem letzten Treffen genauer beleuchteten Anleihezinsen nicht weiter gestiegen sind. Viel spannender dagegen wird der 07. August. An diesem Tag will Carney seine langfristige Kommunikationspolitik („Forward Guidance“) starten. Ich gehe davon aus, dass auch er wie schon sein Frankfurter Kollege Draghi den Märkten noch auf lange Zeit niedrige Zinsen versprechen wird. Zudem wird es interessant, ob und an welche wirtschaftlichen Daten er die  Geldpolitik verlässlich für die Finanzmärkte koppeln will. Den Spielraum für ein weiter fallendes Britisches Pfund gegenüber dem US-Dollar halte ich aber auch unter diesen Annahmen für begrenzt. Hier ist es eher entscheidend, wann und wie schnell die US-Notenbank die Zügel ihrer ultralockeren Geldpolitik etwas anzieht. Hier gehe ich von ersten konkreten Schritten frühestens zum Jahreswechsel aus. Bis dahin werden wir dann auch konkretere Hinweise darauf haben, ob es sich in Großbritannien nur um ein Strohfeuer oder tatsächlich eine längerfristige stabile Erholung handelt.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    GBP/USD Großbritannien schleicht sich aus der Krise – Stabiles Pfund erwartet - Seite 2 Prinz George Alexander Louis von Cambridge – Nicht nur im Vereinten Königreich haben die Menschen erst auf die Geburt und dann auf den Namen des zukünftigen Thronfolgers hin gefiebert. Gemessen an den Wettquoten war der Name George auch einer der beiden Favoriten, keine ganz so große Überraschung also bei der Bekanntgabe. Ähnlich gespannt dürften die Investoren rund um den Globus auf die Veröffentlichung der Zahlen zum Wachstum des britischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewesen sein. Als diese heute Morgen veröffentlicht wurden, verhielt es sich allerdings genauso wie bei der Namenswahl für den kleinen Prinzen, Überraschungen Fehlanzeige. Die Erwartungen einer um 0,6 Prozent gestiegenen Wirtschaftsleistung auf der Insel zwischen April und Juni wurden auf den Punkt genau getroffen.

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