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    Scope  1676  0 Kommentare Belebung bei Flugzeugfonds

    Das emittierte Eigenkapital von geschlossenen Flugzeugfonds hat im Vergleich zu Vorjahr bislang zugenommen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind nach Ansicht von Scope durch das neue regulatorische Umfeld jedoch eingetrübt.

    Bis zum AIFM-Stichtag am 22. Juli wurden in diesem Jahr Flugzeugfonds mit einem gesamten Emissionsvolumen in Höhe von 97 Millionen Euro emittiert. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von fast 50 Prozent.

    Der Zuwachs beim emittierten Volumen verwundert nicht. Dass Flugzeugfonds bei Anlegern beliebt sind, zeigen die vergleichsweise kurzen Platzierungszeiträume. Leasingkonstruktionen eignen sich besonders gut für geschlossene Fonds. Lange Mietverträge mit bonitätsstarken Leasingnehmern sorgen langfristig für stabile Cash Flows. Die Märkte sind vergleichsweise transparent und die Verkaufserlöse relativ gut kalkulierbar. Auch das Marktumfeld ist positiv: Die Zuwachsraten bei Frachtaufkommen und Passagierzahlen liegen auf hohem Niveau – und dies relativ konstant auch in den Folgejahren der Finanzkrise.

    Der Grund für das dennoch vergleichsweise geringe Emissionsvolumen ist eher ein Mangel an attraktiven Investitionsobjekten, der wiederum auf die hohe Einkaufskonkurrenz durch andere Investorengruppen zurückzuführen ist. Die großen Fluggesellschaften können sich die günstigste Finanzierungsform aussuchen. Mit ihrer Kostenstruktur haben geschlossene Fonds dabei häufig das Nachsehen.

    Ob sich die aktuelle Belebung der Emissionsaktivitäten auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird, ist nach Ansicht von Scope unwahrscheinlich. Vor allem die neuen regulatorischen Vorgaben zur Diversifikationen sind bei Flugzeugfonds nur schwer umsetzbar. Fonds, deren

    Mindestzeichnungssumme unterhalb von 20.000 Euro liegt und die auch an nicht-semi-professionelle Anleger vertrieben werden sollen, müssen künftig das eingesammelte Kapital über mindestens drei Assets streuen. Bei Fonds, die in Großraumflugzeuge investieren, ist dies faktisch nicht umsetzbar. Auch mit kleineren Flugzeugtypen sind Mehrobjektfonds eine Herausforderung. Nur sehr wenige Anbieter haben die Kapazitäten Mehrobjektfonds im Bereich Flugzeuge anbieten zu können.

    Ein aktuelles Beispiel ist der im Februar aufgelegte KGAL - SkyClass 58. Anleger können dabei in mehrere A319 investieren, die an die europäische Fluggesellschaft easyJet vermietet sind. Damit ist eine Diversifizierung auf Assetebene gegeben. Ob diese Form der Diversifizierung (alle Flugzeuge haben denselben Leasingnehmer) den Ansprüchen der neuen Regularien genügt, wird die BaFin bei neuen Fonds entscheiden müssen.

    Weitere Informationen auf www.scoperatings.com




    Thomas Morgenstern
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Thomas Morgenstern
    Scope Belebung bei Flugzeugfonds Das emittierte Eigenkapital von geschlossenen Flugzeugfonds hat im Vergleich zu Vorjahr bislang zugenommen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind nach Ansicht von Scope durch das neue regulatorische Umfeld jedoch eingetrübt.