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Paulson verkauft sein Gold

Super-Spekulant John Paulson, der mit seinen Wetten auf fallende US-Häuserpreise vor der Finanzkrise im vergangenen Jahrzehnt zu einem Superstar an der Wall Street avancierte, trennt sich nun langsam von seinen glücklosen Gold­investments. Im zweiten Quartal senkte er seinen Anteil an Gold-ETFs um mehr als die Hälfte. Der Spekulant hat nach Angaben der Wertpapieraufsicht SEC von April bis Ende Juni Gold-ETFs im Wert von mehr als zwei Milliarden Dollar verkauft. Ebenfalls getrennt hat er sich von Aktienoptionen auf Barrick Gold. Damit hat sich nun auch einer der letzten großen Spekulanten von Gold getrennt. Mit seinem Verkauf lag Paulson voll im Trend.

Im zweiten Quartal sank die Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent. Vor allem rekordhohe ETF-Abflüsse von 402 Tonnen waren Schuld daran. Interessant ist, dass scheinbar nur die spekulativen Investments abgestoßen werden. Denn auf der Gegenseite, den physischen Investments ist von Endzeitstimmung nichts zu spüren. Die globale Goldschmuck-Nachfrage ist um 37 Prozent auf 575,5 Tonnen gestiegen. Der höchste Stand seit dem dritten Quartal 2008. Die Nachfrage nach Münzen und Barren ist ebenfalls auf Allzeithoch.  Sie stieg um 78 Prozent auf ein Rekordhoch von 507,6 Tonnen.

Schaut man auf den Webseiten bei Goldhändlern wie Pro Aurum, stellt man fest, dass manche beliebte Münzen nicht lieferbar sind. Der Verkaufsdruck der Papiergold-Spekulanten scheint dagegen erst einmal Geschichte zu sein. Seit Ende Juni steigt der Goldpreis bereits wieder. Und auch die Goldminenaktien zeigen wieder Leben. Unser Rat–frei nach André Kostolany: Denken Sie mal über Gold und Goldminenaktien nach!  

Ein erholsames Wochenende wünscht ­Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur