Griechenland Schuldenschnitt
Kaum Griechenlandrisiken für deutschen Finanzsektor
Ein möglicher neuer Schuldenschnitt für Griechenland würde den deutschen Finanzsektor kaum noch betreffen. Nach Recherchen der „WirtschaftsWoche“ haben
Geschäftsbanken, Versicherer und Investmentfonds ihre Portfolios mit griechischen Staatsanleihen und Krediten an die öffentliche Hand in Griechenland weitgehend abgebaut.
Der Branchenprimus Deutsche Bank hält nur noch 23 Millionen Euro Forderungen gegen den griechischen Staat, führt die „WirtschaftsWoche“ in ihrer aktuellen
Ausgabe aus. Die Commerzbank hält keine entsprechenden Positionen mehr. Auch die BayernLB, die Baden-Württembergische LBBW oder die hessisch-thüringische Helaba haben ihre Bestände an griechischen
Staatsschulden komplett abgebaut. Bei der HSH Nordbank stehen noch Griechenlandforderungen in Höhe von drei Millionen Euro in den Büchern.
Die Fondshäuser Deka, DWS und Union Investment haben sich von griechischen Staatsanleihen ebenfalls verabschiedet. Die Frankfurter Universal
Investment verfügt noch über einen Bestand an griechischen Staatsanleihen in Höhe von 10 Millionen Euro. Der Versicherer Allianz Leben sowie der Rückversicherer
Munich Re halten keine Hellas-Anleihen mehr. Bei der Allianz Gruppe standen Ende 2012 nur noch 11 Millionen in den Büchern, so die „WirtschaftsWoche“ weiter.
Bei der KfW Bankengruppe dagegen steht die Regierung in Athen mit 15,2 Milliarden Euro in der Kreide. Das öffentlich-rechtliche Institut vergab im Auftrag der Bundesregierung den deutschen Anteil
der 2010 gewährten Hilfskredite der Euroländer für Griechenland. Für diesen Betrag bürgt der Bund. Bei der staatlichen Bad Bank der Hypo Real Estate, FMS Wertmanagment, standen zum Jahresende 2012
Forderungen gegen öffentliche Schuldner in Griechenland mit 1,7 Milliarden Euro in der Bilanz.
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