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     715  0 Kommentare Deka-Umbau trägt erste Früchte

    Insgesamt konnte das Halbjahresergebnis von 2012 gesteigert werden. Retail-Fondsgeschäft hat mit Abflüssen zu kämpfen.

    Das personelle Hickhack des vergangenen Jahres hat die Deka-Gruppe beendet. Unter der Führung des neuen Vorstandschef Michael Rüdiger wurde der Konzern intern umstrukturiert: In der neuen Organisationsstruktur wurden die Teilgeschäftsfelder Markets und Credit, die zum vorherigen Geschäftsfeld Corporates & Markets gehörten, in die beiden neuen Geschäftsfelder Kapitalmarkt bzw. Finanzierung überführt. Der Bereich Wertpapiere entspricht der ehemaligen Einheit Asset Management Kapitalmarkt, zu der seit Jahresbeginn 2013 auch das ETF-Geschäft gehört. Das Geschäftsfeld Immobilien ist deckungsgleich mit dem früheren Asset Management Immobilien. Zudem organisierte der Konzern den Sparkassenvertrieb neu. Dadurch sollen die Voraussetzungen für einen deutlichen Ausbau des Retailvertriebs und einer stärkeren Ausrichtung auf die Vertriebspartner und Kunden der Deka geschaffen werden. Der Ausbau des Produktangebots umfasste unter anderem den Einstieg in das Geschäft mit Zertifikaten für Privatanleger im Januar 2013. Inzwischen haben der DekaBank zufolge mehr als 300 Sparkassen ihr Produktspektrum für Privatanleger um unternehmenseigene Retailzertifikate erweitert. Die Verschmelzung mit der ETFlab Investment GmbH im Juli mit Rückwirkung zum 1. Januar 2013 (FundResearch berichtete) soll neue Synergien freisetzen

    Verwaltetes Vermögen wächst

    Nun trägt der Umbau des Unternehmens erste Früchte. Bereits in der vergangenen Woche berichtete FundResearch vorab vom Halbjahresergebnis 2013 der DekaBank. Heute legte der Konzern die detaillierten Zahlen vor. Das Wirtschaftliche Ergebnis beträgt demnach 323,8 Millionen Euro. Ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesamterträge beliefen sich im ersten Halbjahr auf 763,9 Millionen Euro – knapp zehn Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig verringerten sich auch die Aufwendungen um 4,2 Prozent auf 440,1 Millionen Euro. Die Nettovertriebsleistung lag mit rund 4,8 Milliarden Euro deutlich im Plus, nachdem die Deka-Gruppe im Vorjahreszeitraum noch Nettoabflüsse in Höhe von 1,9 Millionen Milliarden Euro verkraften musste. Das Provisionsergebnis konnte um vier Prozent auf 484,6 Millionen Euro gesteigert werden. Ausschlaggebend dafür war Deka-Angaben zufolge der Anstieg des verwalteten Vermögens um 2,6 Milliarden Euro auf 165,2 Milliarden Euro. Das Zinsergebnis lag mit 198,8 Millionen Euro tiefer als im Vorjahreszeitraum. Dies habe marktbedingte Gründe und sei nach dem hohen Vorjahreswert von 229,4 Millionen Euro auch nicht erwartet gewesen. Die harte Kernkapitalquote lag Ende Juni 2013 bei 12,8 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

    Retail-Fondsgeschäft hinkt hinterher. Immobiliensparte mit Zuwächsen

    Das Geschäftsfeld Wertpapiere trug mit einem Wirtschaftlichen Ergebnis von 177,6 Millionen Euro rund 55 Prozent zum Gesamtergebnis der Deka-Gruppe bei. Eine gesteigerte Vertriebsleistung sowie die gute Wertentwicklung der Fonds sorgten für eine Zunahme des verwalteten Vermögens und steigerten damit das Provisionsergebnis um zehn Millionen Euro auf knapp 350 Millionen Euro. Die Nettovertriebsleistung der Wertpapierprodukte (einschließlich ETFs) kletterte von minus drei Milliarden Euro auf 3,6 Milliarden Euro. Publikumsfonds und das Fondsbasierte Vermögensmanagement verzeichneten Abflüsse in Höhe von 300 Millionen Euro. Spezialfonds und Mandate legten hingegen um 3,7 Milliarden Euro zu. Ebenfalls mit Nettoabflüssen haben Aktien- und Rentenfonds im Retail-Geschäft zu kämpfen. Hier zogen Anleger 600 Millionen bzw. 400 Millionen Euro ab.

    Im Geschäftsfeld Immobilien konnte das Wirtschaftliche Ergebnis auf 78 Millionen Euro gesteigert werden. Im Vorjahreszeitraum lag es noch bei 20,6 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis verbesserte sich um fast 20 Millionen auf 98 Millionen Euro. Das Zinsergebnis lag knapp zwei Millionen Euro unter dem Vorjahreszeitraum bei 38,5 Millionen Euro. Offene Immobilienfonds konnten den Konzernangaben zufolge von der starken Nachfrage nach inflationsstabilen Anlagen profitieren. Die Nettovertriebsleistung des Geschäftsfelds Immobilien lag im ersten Halbjahr 2013 insgesamt bei 1,2 Milliarden Euro und damit 100 Millionen Euro höher als ein Jahr zuvor. Das verwaltete Vermögen konnte von 25,5 Millionen Euro Ende 2012 auf 26 Millionen Euro gesteigert werden.

    „Das Wirtschaftliche Ergebnis knüpft an die gute Entwicklung des Vorjahres an“, bewertet Vorstandschef Rüdiger die Halbjahreszahlen. „Die Deka-Gruppe ist in Bewegung: Wir haben im ersten Halbjahr die Struktur der Organisation weiterentwickelt, die Voraussetzungen für einen deutlichen Ausbau des Sparkassenvertriebs geschaffen, das Produktangebot ausgeweitet und uns mit der Landesbank Berlin auf die Eckpunkte zum Erwerb des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts und der Fondsgesellschaft LBB Invest geeinigt.“

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    Deka-Umbau trägt erste Früchte Insgesamt konnte das Halbjahresergebnis von 2012 gesteigert werden. Retail-Fondsgeschäft hat mit Abflüssen zu kämpfen.

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