Russisches Unternehmen Mail.ru steigt endgültig bei Facebook aus

MOSKAU (dpa-AFX) - Das russische Internetunternehmen Mail.ru hat sich von den letzten noch verbliebenen Facebook-Aktien getrennt. Im Juli und August seien die 14,2 Millionen Facebook-Anteile für 525 Millionen Dollar (rund 399 Mio Euro) am Markt platziert worden, teilte Mail.ru am Donnerstag in Moskau mit. Das zum Reich des Milliardärs Alisher Usmanov gehörende Unternehmen machte damit endgültig Kasse. Das russische Unternehmen war vor dem Facebook-Börsengang, der vor allem wegen der hohen Bewertung stark kritisiert wurde, an dem amerikanischen Internetunternehmen beteiligt.

Usmanov, der laut der Nachrichtenagentur Bloomberg reichste russische Staatsbürger, hat sich schon sehr früh an Facebook beteiligt. Sein über Mail.ru beziehungsweise deren Vorgängerunternehmen gehaltene Anteil betrug verschiedenen Berichten zufolge zwischenzeitlich rund zehn Prozent. Kurz vor dem Börsengang sollen es dann etwa fünf Prozent gewesen sein. Das russische Unternehmen war damit einer der größten ausländischen Investoren von Facebook vor dem Börsengang und trennte sich im Zuge dessen sowie in der Zeit danach von dem Großteil seiner Aktien. Zuletzt hielt Mail.ru noch rund 0,6 Prozent.

Die Investition hat sich für Mail.ru auf jeden Fall gelohnt. Die Ausgabe dürfte den Berichten zufolge nicht bei mehr als einer Milliarde Dollar gelegen haben. Beim Börsengang im Mai 2012 war Facebook am Markt 104 Milliarden Dollar wert. Wegen dieser hohen Bewertung und einigen Ungereimtheiten rund um den Börsengang sackte der Kurs jedoch schnell vom Ausgabepreis von 38 Dollar bis auf unter 19 Dollar ab. Inzwischen hat sich das Papier wieder deutlich erholt und notierte zuletzt mit 41,78 Dollar knapp zehn Prozent über dem Emissionskurs.

Das russische Unternehmen ist auch an anderen US-Internetunternehmen wie Groupon oder Zynga beteiligt. Allerdings reduzierte der Konzern auch hier zuletzt die Anteile, um das Geschäft in Russland auszubauen. Mail.ru ist selbst an der Londoner Börse notiert - die Aktie legte am Donnerstag in der ersten Handelsstunde knapp vier Prozent zu./zb/fn/fbr