Eurokrise
Frau Merkel, wann gab es die letzte D-Mark-Krise?
Die Eurokrise beschäftigt uns nun schon einige Jahre. Am Anfang hieß es noch, es gebe keine Eurokrise, Europa sei stabil und das kleine Griechenland ein begrenztes
Problem. Auch wurde kategorisch ausgeschlossen, dass der deutsche Steuerzahler dem kleinen Land am Mittelmeer helfen müsse. Doch es kam anders: Ein Rettungspaket nach dem anderen musste geschnürt
werden. Plötzlich war von der Euro-Rettung die Rede. Schuld waren die anderen. Da sind zum Beispiel die Spekulanten, die sich von Staatsanleihen der Club Med Ländern trennten oder gar
Shortpositionen auf diese eröffneten. Schuld waren auch die Ratingagenturen, denn diese haben zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Doch nie war die Politik
Schuld. Das Resultat: Inzwischen haftet der deutsche Steuerzahler mit über 300 Milliarden Euro für die „Rettung“ des Euro.
Eurorettung alternativlos?
Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Rettung des Euro gern als alternativlos. Es werden Schreckensszenarien an die Wand gemalt, falls der Euro zerbricht. Deutschland würde hunderttausende
Arbeitsplätze verlieren, denn Deutschland profitiert ja am meisten vom Euro. Doch jeder, der vor 2002 einkaufen war und danach, weiß, dass dies nicht stimmt. Jetzt argumentieren die
Eurobefürworter, man könnte sie auch Eurofetischisten nennen, dass Deutschland durch die gesunkenen Zinsen jedes Jahr Milliarden Euro einspart. Aber auch dies ist Augenwischerei: Vergleicht man die
Zinsen vor der Euroeinführung mit denen von heute sieht man, dass auch damals die Zinsen in Deutschland erheblich niedriger waren als beispielsweise die Zinsen für Spanien. Ein erheblicher
Wettbewerbsvorteil für Deutschland, der durch die Euroeinführung zunichte gemacht wurde. Auf der anderen Seite konnten Staaten wie Griechenland oder Spanien eine Verschuldungsorgie in Gang setzen,
vor deren Trümmerhaufen wir nun stehen. Den Anfang markierte das Jahr 1998, als an den Finanzmärkten die Gemeinschaftswährung Euro eingeführt wurde (Beschluss der Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Gemeinschaft vom 2. Mai 1998, den Euro am 1. Januar 1999 als Buchgeld einzuführen). Und es ist sicherlich kein Zufall, dass die Eurokrise bereits 2008 zu brodeln begann und im Jahr
darauf Fahrt aufnahm. Zehn Jahre nach Einführung des Euro mussten die 10-jährigen Anleihen refinanziert werden. Nur wollten die internationalen Kapitalgeber den südlichen Ländern kein Geld mehr
geben. Inzwischen hatte sich die Situation an den Finanzmärkten durch die Subprimekrise extrem verschärft. Die Zinsen für PIGS-Bonds stiegen, die Länder wurden mit Refinanzierungsschwierigkeiten
konfrontiert. Die Eurokrise war also am Anfang nichts weiter als ein Roll-Over Problem. Das Ponzi-Spiel der Staatsverschuldung stockte. Damit das Ponzi-Spiel aus Euro und Staatsverschuldung weiter
gespielt werden konnte, musste das solide Deutschland den Kopf hinhalten.
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Jetzt warnen Merkel und Co.
Für Bundeskanzlerin Merkel ist dieser Kurs alternativlos. Ein Ponzi-Spiel, Schneeballsystem, muss am Leben gehalten werden – alternativlos heißt das. Im Jahr 2013 formierte sich eine politische
Bewegung in Deutschland - die Alternative für Deutschland (kurz AfD). Die Forderung der AfD: Die Rückkehr zur D-Mark dürfe zumindest kein Tabu mehr sein. Anfangs von den politischen Gegnern nicht
beachtet und von der Springer-Presse als Eurohasser oder Rechtspopulisten abgestempelt, wird die AfD nun inzwischen wahrgenommen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Partei am 22.9 in den
Bundestag einzieht. Jetzt stellen sich die Bundeskanzlerin und der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder hin und warnen vor dem Anti-Eurokurs der AfD. Wer warnt muss sich auch
Fragen gefallen lassen:
Frau Merkel:
Warum hat man nicht auf die Warnungen der Eurokritiker vor der Euroeinführung gehört?
Ging es Deutschland unter der D-Mark schlecht?
Frau Merkel, wann hatten wir die letzte D-Mark Krise?
Diese Frage können wir jetzt schon beantworten: NIE!