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    Aktien Europa  5896  0 Kommentare Wendepunkt in Europa signalisiert hohes Gewinnpotential

    Die Normalisierung der US-Geldpolitik, der Anstieg der Anleiherenditen, die Mittelabflüsse aus den Schwellenländern sowie der Syrien-Konflikt belasteten zuletzt die europäischen Aktienmärkte. Wenn man aber die jüngsten Konjunktur- und Unternehmensdaten mit etwas Abstand betrachtet, scheinen diese genannten Faktoren eher als Vorwand für Gewinnmitnahmen zu dienen. Europa hat vielmehr einen Wendepunkt erreicht.

    Auf makroökonomischer Ebene weisen alle Indikatoren auf ein Ende der Rezession hin. Die PMI-Frühindikatoren erholen sich zunehmend und deuten nun wieder auf Wachstum hin. Das Gesamt-BIP der Eurozone hat in Q2 um 0,3 Prozent zugelegt, womit die Rezession beendet ist. Am deutlichsten erholten sich die Indikatoren in Großbritannien, vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Die Erfahrung zeigt aber, dass makroökonomische Indikatoren für sich alleine genommen selten verlässliche und ausreichende Bewertungsparameter darstellen. Dazu dienen eher die jüngsten Unternehmensdaten, auf deren Analyse wir spezialisiert sind. Sie bestätigen die Konjunkturerholung. So sind die von den europäischen Unternehmen veröffentlichten Quartalsergebnisse allgemein gut ausgefallen. Besonders positiv konnten die Zeitarbeitsfirma Randstad, der Einzelhandelskonzern für Bau- und Heimwerkerprodukte Kingfisher, die IT-Beratung Cap Gemini, Infineon und der Technologiekonzern GKN überraschen.

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    Insgesamt führten diese Ergebnisse aber nicht zu einer Aufwärtskorrektur der Gewinnprognosen. Die Entwicklung der Konsensschätzungen der Analysten spiegelt ehr die Anpassungen der Erwartungen auf Basis vergangener Ergebnisse wider und stellt daher keinen Frühindikator für den Konjunkturzyklus dar. Die Prognosen werden auf alle Fälle nicht nach unten korrigiert, was positiv zu bewerten ist. Noch wichtiger ist aber, dass der Grundtenor der Unternehmensleiter, die wir in den letzten Wochen getroffen haben, eine bevorstehende Verbesserung bestätigt. Dies ist zum Beispiel bei der britischen Vesuvius-Gruppe der Fall, einem Hersteller von Hilfsmitteln für Stahlgießereien: Das Unternehmen gab einen starken Anstieg der Margen bekannt und erwartet für das zweite Halbjahr einen Volumenzuwachs.

    Erholungspotential enorm

    Das konjunkturelle Erholungspotenzial in Europa ist enorm. Um ein Beispiel zu nennen: Die Aktivitäten der britischen Zeitarbeitsfirma Hays sind in Großbritannien gerade wieder ausgeglichen, im Vergleich zu einem Betriebsergebnis von 140 Millionen GBP im Jahr 2007. Die Gesellschaft hat sich für ihre Geschäftstätigkeiten in Großbritannien zum Ziel gesetzt, wieder einen Gewinn von 100 Millionen GBP zu erreichen,. Das würde für die Gruppe insgesamt einen Zugewinn von 80 Prozent bedeuten.

    Das wieder wachsende Interesse der Anleger an Europa ist nicht zuletzt auch auf die Unterbewertung der europäischen Unternehmen zurückzuführen. Eine Konjunkturerholung in Europa ist daher nicht einmal notwendig, um zusätzliche Gewinne an den Börsen zu rechtfertigen. Bereits eine wirtschaftliche Stabilisierung würde ausreichen. In diesem Sinne erlebte die mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von lediglich 0,4 bewertete italienische Bank Banco Polulare dell‘ Emiglia Romagna nach der Bekanntgabe schwacher Zahlen dennoch einen Höhenflug an der Börse. Die Veröffentlichung solider Geschäftsergebnisse und ausreichende Rückstellungen zur Deckung der noch immer bedeutenden, aber zumindest nicht weiter steigenden zweifelhaften Forderungen rechtfertigen bereits eine Korrektur der noch immer exzessiven Unterbewertung.

    Zusammenfassend birgt dieser eindeutige Wendepunkt in Europa in Kombination mit dem zyklischen Bewertungstief ein bedeutendes Gewinnpotenzial. Dieses Börsenumfeld kommt uns als Value-Investoren besonders zugute.

     

     




    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
    Aktien Europa Wendepunkt in Europa signalisiert hohes Gewinnpotential Die Normalisierung der US-Geldpolitik, der Anstieg der Anleiherenditen, die Mittelabflüsse aus den Schwellenländern sowie der Syrien-Konflikt belasteten zuletzt die europäischen Aktienmärkte. Wenn man aber die jüngsten Konjunktur- und …

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