ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Verluste nach Rekordjagd - 'Hexensabbat'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag moderat nachgegeben. 'Nach dem Kursfeuerwerk der vergangenen Handelstage ist dies nicht weiter verwunderlich', begründete Analyst Tobias Reichert vom Broker IG die Gewinnmitnahmen. Mit dem großen Verfall an den Terminbörsen ('Hexensabbat') sowie den Bundestagswahlen am Wochenende gibt es für Anleger Gründe für Zurückhaltung.
In der ersten Handelsstunde fiel der deutsche Leitindex um 0,23 Prozent auf 8.674,23 Punkte. Am Vortag hatte er bei 8.770 Punkten erneut einen Rekordstand markiert, aber nur einen Teil seiner Gewinne in die Schlussauktion gerettet. Der am Donnerstag ebenfalls rekordhohe MDax verlor am Freitagmorgen 0,14 Prozent auf 15.037,58 Punkte und der TecDax gab um 0,32 Prozent auf 1.071,10 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,28 Prozent bergab.
ADIDAS SACKEN AB: ZIELE ERNEUT GESENKT
Von dem seit dem Xetra-Schluss leicht gesunkenen Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial kam ebenso wenig neuer Auftrieb wie von den asiatischen Aktienmärkten. 'Im Vergleich zum gestrigen Handelstag hat der heutige kaum Aufreger parat', kommentierte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank die dünne Unternehmens- und Konjunkturagenda.
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Auf Unternehmensseite machten vor allem negative Nachrichten Schlagzeilen. Die Aktien von Adidas büßten am Dax-Ende 4,17 Prozent ein, nachdem der Sportartikelhersteller erneut seine Jahresziele gesenkt hatte. Die Gründe sind Vertriebsprobleme in Russland, eine weitere Abwertung ausländischer Währungen und die anhaltende Schwäche auf dem Golfmarkt. Ein Börsianer sprach in einer ersten Einschätzung von einem Vertrauensverlust.
DIVIDENDENHALBIERUNG BELASTET RWE
Beim Versorger RWE sorgte die Dividendenhalbierung für Kursverluste von 2,84 Prozent. Diese sei eine 'klare Enttäuschung', sagte ein Händler. In der künftig generell geringeren Gewinnausschüttung an die Aktionäre sah er indes keine Überraschung. Auch die Aktien des RWE-Rivalen Eon mussten mit minus 1,62 Prozent Federn lassen.
Die positiven Kursreaktionen bei den Aktien der Deutschen Börse und von Gagfah waren vor allem Analystekommentaren geschuldet. So hatten die Experten von Merrill Lynch die Anteilsscheine des Frankfurter Börsenbetreibers zum Kauf empfohlen. Beim Immobilienunternehmen Gagfah waren es die Analysten der Deutschen Bank. Die Papiere der Deutschen Börse legten an der Dax-Spitze um mehr als ein Prozent zu, Gagfah im MDax um knapp zwei Prozent./gl/rum