Small- und Midcaps
Die interessantesten Neuigkeiten der Woche
Erwartungsgemäß vollständig platziert wurde die Kapitalerhöhung im Verhältnis 3:1 von Analytik Jena. Wesentlich interessanter ist daher, wie sich die Anteilsverhältnisse bei dem Laborausstatter verschoben haben. Im Zentrum steht die Endress+Hauser-Gruppe, die ihre Position bei Analytik Jena ausbauen will und dabei als „willkommener“ Partner gilt. Indirekt hatten sich die Schweizer verpflichtet, nicht nur ihr Bezugsrecht über 424.682 Aktien auszuüben, sondern auch die von den restlichen Anteilseignern nicht bezogenen neuen Papiere zu übernehmen. Insgesamt wurden 1.950.232 junge Aktien von Analytik Jena angeboten. Der Beteiligungsfonds Thüringer Industriebeteiligungs-GmbH & Co. KG (TIB) hatte sich – entsprechend seinen Bezugsrechten – auf den Erwerb von 337.333 Aktien festgelegt. Laut offizieller Mittteilung lag die gesamte Bezugsquote bei 86,6 Prozent. Demnach hat Endress+Hauser noch zusätzlich 260.554 Papiere übernommen, wodurch sich ihr Bestand auf 1.959.283 Stücke erhöht haben müsste. Bezogen auf die gesamte neue Aktienzahl von 7.655.697 Papiere entspricht das einem Anteil von 25,59 Prozent – nach zuvor 22,33 Prozent. Wichtige Botschaften für Privatanleger: Bei der Kapitalerhöhung haben überraschend viele Investoren mitgezogen. Zuvor gingen Marktbeobachter davon aus, dass Endress+Hauser nach der Maßnahme bereits die Schwelle von 30 Prozent überschreiten könnte und somit eine Pflichtangebot für die restlichen Aktionäre fällig werden würde. Das scheint nun – noch – nicht der Fall zu sein. Die Chancen stehen daher gut, dass die Schweizer über den Markt weiter zukaufen werden. Das verleiht dem Small Cap Analytik Jena weitere Kursfantasie, auch wenn die fundamentale Bewertung bereits anspruchsvoll ist
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Von den im März 2012 erreichten Höchstkursen im Bereich um 1,75 Euro hat die Aktie der Cybits Holding mittlerweile deutlich mehr als 55 Prozent eingebüßt. Neben regulatorischen Verschiebungen im Bereich des De-Mail-Gesetzes sorgt ein länger als gedachtes Lizensierungsverfahren für Sportwettenanbieter für trübe Stimmung. Cybits hat eine Online-Identifizierungslösung entwickelt, mit dem das Unternehmen dem traditionellen Postident-Verfahren der Deutschen Post Konkurrenz machen will. Noch sprudeln die Erträge aber längst nicht wie gedacht. Auch die ursprünglich erhofften Meldungen von Banken, bei der Kontoeröffnung von Neukunden auf das Identifizierungsverfahren von Cybits zu setzen, bleiben aus. Die zuletzt gemeldeten Kunden Fidor Bank und Fidelity reichen schon viele Monate zurück. Mitte 2013 hat Cybits immerhin eine Wandelanleihe platziert und knapp 1 Mio. Euro eingenommen. Signifikante Erlöse aus dem De-Mail-Bereich erwarten die Wiesbadener nun erst ab dem vierten Quartal 2013. Ursprünglich sollte das Geschäft bereits im zweiten Jahresviertel anlaufen. Die vielen Verzögerungen aus dem regulatorischen Umfeld hat Cybits sicher nicht zu verantworten. Dennoch sind die bislang mit dem – ja bereits existierenden – Produkt erreichten Umsätzgrößen eine Enttäuschung. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft bei Erlösen von 0,41 Mio. Euro auf einen Fehlbetrag von 0,92 Mio. Euro. Cybits-Aktie besser meiden.