Rohstoffe
Divergenzen an den Goldmärkten
Divergenzen signalisieren oft Wendepunkte eines Marktes. Auf den Edelmetallmärkten finden wir ein solche aktuell bei der Prämie des Central Fund of Canada (CEF) und dem Goldpreis.
CEF ist einer der angesehensten physischen Gold und Silber ETF´s und unterhält Lager in Kanada, die unabhängigen Wirtschaftsprüfern unterworfen sind.
Die CEF Prämie stellt die Differenz zwischen dem in London ermittelten Nachmittags Goldpreis Fixing und dem in Toronto gehandelten physischen Fonds dar und wird
auf meinem Chart täglich in % differenziert. Sie beträgt aktuell minus 4.93 %.
Fundamental macht dieses wenig Sinn, wenn man die in meinem letzten Artikel der Essayreihe „Goldindikatoren“ aufgeführten Hongkonger Importzahlen liest. Zur Vereinfachung der
visuellen Darstellung habe ich hier eine rote 9 Tage Durchschnittslinie gewählt.
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Eine Verknappungssituation zeigt sich auch an den Londoner Gold Forwards Sales Raten. Diese liegen zum zweiten Male in diesem Jahr im Negativbereich. Die sonst so profitorientierten Goldbanken
könnten ein sicheres, festgeschriebenes Geschäft machen, wenn sie physisches Gold auf dem Cashmarkt verkaufen und es zum jetzigen Zeitpunkt festgeschrieben mit einem Terminkontrakt einige Wochen
später billiger zurück kaufen. Warum tun sie es nicht? Eine Erklärung könnte lauten: Sie fürchten es nicht mehr zurück zu bekommen oder besitzen es gar nicht.
Kurzfristige Preisrückgänge sind möglich, aber eines scheint klar zu sein: Wer den Markt mit ungedeckten Papier-Shortverkäufen bedient, wird angesichts der starken Nachfragesituation nach
physischem Gold schwitzen müssen.
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