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    Scope Ratings  623  0 Kommentare 30% Platzierungslücke bei Mittelstandsanleihen

    Die Lücke zwischen emittiertem und platziertem Anleihevolumen ist in diesem Jahr auf 30% gestiegen. Vor allem nicht-risikoadäquate Kupons sind dafür verantwortlich. Für 2014 rechnet Scope mit einer geringeren Platzierungslücke – und steigenden Spreads.

    Die Lücke zwischen emittiertem und platziertem Anleihevolumen hat sich seit 2010 kontinuierlich vergrößert. Während 2010 lediglich 12% des Emissionsvolumens nicht in der offiziellen Zeichnungsfrist platziert werden konnten, hat sich die Lücke 2013 auf 30% vergrößert.

    Wie lässt sich der steigende Anteil nicht oder nicht vollständig platzierter Anleihen erklären? Fest steht: Die bekannt gewordenen Unternehmensinsolvenzen im Mittelstandssegment haben Investoren sensibilisiert. Sie sind insgesamt kritischer geworden. Die zum Teil moderaten Kuponhöhen waren in zahlreichen Fällen nicht ausreichend, um Investoren für das Risiko zu entschädigen.

    Bei den Bondsemissionen zum Ende dieses Jahres beobachtet Scope wieder geringere Differenzen zwischen emittiertem und platziertem Kapital. Auch für 2014 geht Scope davon aus, dass sich die Erwartungen von Emittenten und Investoren an die Kuponhöhen angleichen werden und sich in der Folge der Anteil von nicht platziertem Anleihevolumen gegenüber 2013 verringert. Darüber hinaus wird die zunehmende Reife des Marktes, die sich vor allem auch in höheren Emissionsstandards manifestiert, für eine Verringerung der Lücke zwischen Emissions- und Platzierungsvolumen sorgen.

    „Brand“-Bonds mit deutlich besserem Platzierungsergebnis
    Ein insgesamt deutlich besseres Platzierungsergebnis zeigen sogenannte „Brand“-Bonds von Emittenten mit bekanntem Markennamen. Scope hat seit 2010 insgesamt 28 „Brand“-Bonds – wie zum Beispiel Underberg, Seidensticker oder Air Berlin – identifiziert und deren Platzierungsquoten mit denen von herkömmlichen Mittelstandsanleihen verglichen. Das Ergebnis: „Brand“-Bonds konnten mit 96,3% fast vollständig platziert werden. Die Anleihen von Emittenten ohne allgemein bekannten Markennamen konnten hingegen seit 2010 insgesamt ein Viertel des Emissionsvolumens nicht platzieren.

    Zur Auswertung: Scope Ratings hat insgesamt 145 Anleihen untersucht, die seit 2010 von insgesamt 127 mittelständischen Emittenten begeben wurden. Der Großteil der betrachteten Anleihen ist an den speziellen Mittelstandssegmenten deutscher Börsen gelistet. Zusätzlich wurden Anleihen mittelständischer Emittenten in die Untersuchung einbezogen, die an anderen Börsensegmenten (Freiverkehr, Prime Standard) notieren.

    Weitere Analysen und Ausblicke zu Mittelstandsanleihen veröffentlicht Scope in der kommenden Woche im SME Outlook. Die Ergebnisse werden auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt a.M. am 13.11. um 12.15 Uhr präsentiert.




    Thomas Morgenstern
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Thomas Morgenstern
    Scope Ratings 30% Platzierungslücke bei Mittelstandsanleihen Die Lücke zwischen emittiertem und platziertem Anleihevolumen ist in diesem Jahr auf 30% gestiegen. Vor allem nicht-risikoadäquate Kupons sind dafür verantwortlich. Für 2014 rechnet Scope mit einer geringeren Platzierungslücke – und steigenden Spreads.

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