High Frequency Trading (HFT) Teil 2: Die Entstehung
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
Die Entstehung von neuen Darkpools und das technologische Aufrüsten von Goldman Sachs bereiteten den Weg weiter. Es entstanden eine Reihe von High
Frequency Firmen, die aufgrund ihrer Infrastruktur Zugriff auf alle Märkte hatten. Dadurch konnten Computer die Preise von Tausenden von Werten überprüfen und kleine Arbitragegewinne erzielen. Als
Wegbereiter dieses Trends gilt Jim Simmons, Gründer des US Hedge Fonds Renaissance Technologies. Dort arbeiten etwa 300 Personen, von denen die meisten keine Trader sondern Doktoren aus
wissenschaftlichen Bereichen wie Mathematik, Physik oder Statistik sind. Der Fonds versucht kleine Arbitragegewinne zu erzielen, indem er High Frequency Trading betreibt. Angeblich soll dieser
Hedge Fonds über Jahrzehnte hinweg pro Jahr mehr als 30,00 Prozent Rendite erwirtschaftet haben.
Obwohl Renaissance Technologies auch heute noch ein wichtiger Teilnehmer im Markt für HFT ist, gibt es weitere Akteure. Goldman Sachs hat seit 2005 deutlich aufgerüstet und ist ebenfalls sehr aktiv
im Bereich des HFT. Zudem entstanden Firmen wie beispielsweise Getco, die Eigenhandel betreiben und sich damit rühmen, dass sie seit vier Jahren keinen einzigen Verlusttag hatten.
Begründet wird die Existenz von High Frequency Fonds und Firmen damit, dass diese Liquidität in den Markt bringen. Aufgrund dieser speziellen Trader stieg das Volumen und die Investoren können
deutlich mehr Stück auf einmal kaufen oder verkaufen. Obwohl dies sicherlich wahr sein mag, gibt es dennoch einige Kritikpunkte die in einem späteren Abschnitt besprochen werden sollen. Nachfolgend
werden nun einige Varianten und Formen des HFT besprochen, damit der Leser diese besser verstehen kann. Dies ist eine Voraussetzung damit die von Politikern und in der Regel Pensionsfonds
vorgetragenen Kritikpunkte besser verstanden werden können.
Ihr Sebastian Hell
Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de )