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Chinas-Reformen enttäuschen
Große Hoffnungen wurden auf die Ergebnisse des Dritten ZK-Plenums in China gesetzt. Von Premierminister Li Keqiang und Staatspräsident Xi Jinping wurde ein großer Wurf wie 1978 von Deng Xiaoping
erwartet. Das damalige Dritte ZK-Plenum gilt als Beginn der chinesischen Reformpolitik. Deng Xiaoping gilt auch heute noch als der „große Reformer“ des Landes.
Berühmt wurde sein Spruch: „Lasst einige zuerst reich werden.“ So wurde aus dem damaligen „kranken Mann des Ostens“ in nur 35 Jahren ein Hoffnungsträger der Weltwirtschaft. Doch inzwischen braucht
das Riesenreich neue Reformen, damit der Aufholprozess nicht erlahmt. Daher standen auf dem Plenum Themen wie Sozialreformen und Deregulierung ganz oben auf der Agenda.
Ein wichtiger Hemmschuh für die Binnenwirtschaft — das Hukou-System — soll nun geändert werden. Dabei handelt es sich um einen roten Meldeausweis, der Ortsansässige mit den vollen Bürgerrechten
ausstattet. Bislang erhalten ihn Wanderarbeiter nicht, sondern sind noch in ihrem Heimatort gemeldet und somit quasi illegal in den großen Städten. Sie könnten zukünftig öffentliche und private
Dienstleistungen in Anspruch nehmen. So würden rund 300 Millionen zusätzliche Konsumfreudige Chinesen in den kommenden 15 Jahren hinzukommen.
Zudem sollen den Marktkräften entscheidende Rollen eingeräumt werden. Vage Aussagen, die die Aktienkurse in den Keller schickten. Aber auch Dengs Reformen brachten keinen Erfolg über Nacht. China
ist auf dem richtigen Weg sich weiter zu öffnen. Zugleich gehören chinesische Aktien zu den günstigsten innerhalb der Emerging Markets. Gleichzeitig wertet der Yuan stetig auf — Mutige steigen ein.
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