DGAP Zwischenmitteilung
Mainova AG (deutsch)
Mainova AG: Zwischenmitteilung Mainova-Konzern zum 30. September 2013
Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
18.11.2013 12:16
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
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Zwischenmitteilung Mainova-Konzern zum 30. September 2013
Geschäft und Rahmenbedingungen
Energiepolitik
Der Umbau der Energieversorgung im Zuge der Energiewende wird die
Wirtschaft und unsere Gesellschaft zunehmend prägen. Die Herausforderung
besteht darin, den Gleichklang der Ziele Bezahlbarkeit,
Versorgungszuverlässigkeit und Klimaschutz zu gewährleisten. Die Diskussion
um die Kosten der Energiewende wurde mit dem Konzept zur sogenannten
'Strompreisbremse' Anfang des Jahres politisch entfacht. Grundsätzliches
Ziel dieses Konzepts ist die Stabilisierung der Strompreise für die
Verbraucher. Dazu wurde eine Reihe von Vorschlägen wie die Reduzierung der
Vergütungssätze für Strom aus erneuerbaren Energien, die Senkung der
Stromsteuer oder die stärkere Beteiligung der Industrie an den Kosten der
Energiewende eingebracht. Wir halten es grundsätzlich für richtig, die
Begrenzung der Kosten der Energiewende auf die politische Agenda zu setzen.
Diesbezüglich haben wir schon zu Beginn der Energiewende Stellung bezogen
und auf die Notwendigkeit von Kosteneffizienz bei der Umsetzung
hingewiesen.
Nachdem unsere Netzgesellschaft NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM)
gemeinsam mit weiteren regionalen und überregionalen Netzbetreibern gegen
die Festlegung der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Abwicklung der
Netzentgeltbefreiung für stromintensive Betriebe geklagt hatte, hat das
Oberlandesgericht Düsseldorf im März die Festlegung der BNetzA aufgehoben.
Zudem urteilte das Gericht, dass es keine Rechtsgrundlage für die Befreiung
der stromintensiven Betriebe von den Netzentgelten gibt. Durch die
geplanten Änderungen der Netzentgeltverordnungen für Strom und Gas sowie
der Anreizregulierungsverordnung sollen die stromintensiven Verbraucher
zukünftig über ein gestaffeltes Netzentgelt angemessen an den Kosten der
Energiewende beteiligt werden. Zudem ist geplant, die Vorgaben für die
Ermittlung der Netzkosten anzupassen und die Bedingungen für Investitionen
in die Hochspannungsnetze zu verbessern.
Einen weiteren Einfluss auf die Strompreisentwicklung hat der im Juli
gefasste Beschluss des Europaparlaments, das Angebot für
Emissionshandelszertifikate temporär zu verknappen ('Backloading'), um den
Emissionshandelspreis zu erhöhen. Durch den Zertifikateüberschuss und den
damit einhergehenden niedrigen CO2-Preis gingen vom Handel mit
Emissionszertifikaten bisher kaum Investitionsanreize für klimafreundliche
Technologien und Verfahren aus.
Nicht nur bezüglich der Energiekosten sondern auch im Hinblick auf die
Versorgungszuverlässigkeit stehen wir vor großen Herausforderungen. Um
diese dauerhaft gewährleisten zu können, muss die Integration der
erneuerbaren Energien in das bestehende System deutlich verbessert werden.
Mit Blick auf die Versorgungszuverlässigkeit ist die von der
Bundesregierung verabschiedete Reservekraftwerksverordnung im Juli in Kraft
getreten und hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017. Die Verordnung
regelt das Verfahren und die Bedingungen von Kraftwerksstilllegungen sowie
die Vergütung der Kraftwerke in der Netzreserve. Unseres Erachtens ist die
Verordnung als Übergangslösung zur Schaffung von Rechtssicherheit im
Hinblick auf den Umgang mit Reservekraftwerken zweckmäßig. Für die Zeit
danach plädieren wir für einen Markt, der die Vorhaltung von Leistung
honoriert und die Effizienz der Energienutzung betont. Bereits vor
Inkrafttreten der Reservekraftwerksverordnung wurde für das
Gemeinschaftskraftwerk in Irsching in Abstimmung mit der BNetzA eine
Vereinbarung geschlossen, die für das Vorhalten von Kraftwerksleistung
zugunsten der Netzstabilität in den nächsten 3 Jahren eine Vergütung durch
den Übertragungsnetzbetreiber vorsieht.
Konjunkturelle Entwicklung
Nach dem verhaltenen Jahresbeginn mit einer Wachstumsrate des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,1 % gegenüber dem Jahresende 2012 und von
0,7 % im zweiten Quartal 2013 erwarten führende
Wirtschaftsforschungsinstitute nach ihren vorläufigen Berechnungen, dass
die deutsche Wirtschaft auch im dritten Quartal dem moderaten Aufwärtstrend
folgen wird. Da das starke zweite Quartal jedoch durch Nachholeffekte
insbesondere in der Bauwirtschaft gekennzeichnet war, wird für das dritte
Quartal mit einem schwächeren Wachstum von 0,2 % gerechnet. Positive
Impulse kommen weiterhin vorwiegend aus den steigenden Konsumausgaben der
Haushalte, bedingt durch die günstige Arbeitsmarktsituation sowie höhere
Einkommen.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise zeigten in den ersten neun Monaten
unterschiedliche Preisentwicklungen. Während die Preise für Rohöl und
Erdgas keine signifikanten Änderungen im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahreszeitraum und zum Jahresbeginn aufwiesen, verzeichneten die Preise
für Strom, Kohle und Emissionsrechte Wertverluste im zweistelligen
Prozentbereich.
Der durchschnittliche Kohlepreis für das Frontjahr 2014 in der ARA
(Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen)-Region (API2) zeigte sich mit 90,99
US-Dollar pro Tonne um 14,0 % günstiger als im Vorjahreszeitraum. Nach
einem Start bei 102,18 US-Dollar pro Tonne schloss der Frontjahreskontrakt
das dritte Quartal mit 83,33 US-Dollar pro Tonne ab. Ausschlaggebend für
das relativ niedrige Preisniveau in den vergangenen Monaten war das
bestehende Überangebot an Kohle auf dem Weltmarkt.
Der durchschnittliche Preis für Rohöl der Sorte Brent mit Lieferung im
Folgejahr lag zum Ende des dritten Quartals bei 102,29 US-Dollar pro Barrel
und somit um 4,2 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Während zu
Beginn des Jahres zunächst Spannungen im Nahen Osten und positive
Wirtschaftsdaten - insbesondere aus China - die Notierungen stützten,
wirkten sich im zweiten Quartal stetige Angebotsverbesserungen
preisdämpfend aus. Insbesondere die politischen Unruhen in Ägypten und
Syrien führten im dritten Quartal wieder zu steigenden Preisen.
Nahezu unverändert zum Vorjahr zeigte sich der durchschnittliche
Erdgaspreis im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) in Höhe von 26,69 Euro
pro MWh. Im Vergleich zum Jahresbeginn verzeichnete der Frontjahreskontrakt
bis Ende September einen leichten Preisrückgang um 3,0 % auf ein Niveau von
26,52 Euro pro MWh. Während ein sinkender Gasbedarf - insbesondere von
Kraftwerken - und ein tendenziell verbessertes Erdgasangebot im Sommer
belastend wirkten, verhinderten eine hohe Nachfrage aufgrund der
Einspeicherung für den Winter, der feste Ölpreisverlauf in den letzten
Monaten und hohe Gasnotierungen in Asien größere Preiskorrekturen.
Einen Rückgang um 21,1 % verzeichnete der durchschnittliche Preis des
Grundlastkontrakts für das Strom-Kalenderjahr 2014, der im Mittel bei 39,53
Euro pro MWh notierte. Hauptgrund für die rückläufige Entwicklung waren
sinkende CO2-und Kohlenotierungen sowie der preisdämpfende Einfluss
erneuerbarer Energien auf die Spotpreise.
Nach einem starken Abwärtstrend zu Jahresbeginn erholte sich der Preis für
Emissionsrechte (EU Allowances -EUA) aufgrund der positiven Abstimmung des
EU-Parlaments zum 'Backloading'. Nach einem Tiefststand bei 2,89 Euro pro
Tonne schloss der Terminkontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2014 bei 5,17
Euro pro Tonne. Die Schwäche zu Jahresbeginn war zunächst auf das
Ausbleiben politischer Signale zur Eindämmung des Überangebots an
Emissionsrechten durch europäische Entscheidungsträger zurückzuführen.
Maßgeblich für den ab Mitte April einsetzenden Aufwärtstrend waren Käufe
von Stromerzeugern und spekulativ orientierten Marktteilnehmern sowie ein
reduziertes Angebot an Zertifikaten aus europäischen Auktionsprogrammen. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Durchschnittspreis um 42,4 % auf
4,62 Euro pro Tonne.
Geschäftsentwicklung des Mainova-Konzerns
Ertragslage
Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist von 61,4 Mio. Euro(1) im Vorjahr auf
85,4 Mio. Euro gestiegen. Die Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen auf
den Verkauf einer Immobilie zurückzuführen. Durch den aus unserem
Effizienzprogramm EINS resultierenden Rückgang des Personalaufwands und der
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein positiver Ergebniseffekt zu
verzeichnen.
Im Stromgeschäft konnten positive Preis- und Mengeneffekte im Vertrieb den
Ergebnisrückgang aus der Vermarktung der Eigenerzeugung durch sinkende
Spreads nicht vollständig kompensieren. Das Ergebnis im Gasgeschäft ist
weiterhin durch hohe Netz- und Bezugskosten belastet.
+++++++++++++++++
(1) Anpassung des Vorjahresergebnisses um 24,5 Mio. Euro aufgrund
geänderter Bilanzierung des Regulierungskontos und erstmaliger Anwendung
des IAS 19 (rev. 2011)
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Die Umsatzerlöse und der Absatz haben sich im Einzelnen wie folgt
entwickelt:
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 1.599,4 Mio. Euro liegen
um 183,5 Mio. Euro über dem Vorjahreszeitraum.
Im Stromgeschäft konnte ein Umsatzanstieg um 115,9 Mio. Euro erzielt
werden. Durch Kundengewinne sowie Mengenzuwächse im Bereich der
Individualkunden und Energiepartner stieg der Absatz um 14,9 % auf 5.057
Mio. kWh. Zudem machten sich insbesondere die aufgrund der höheren
EEG-Umlage gestiegenen Preise bemerkbar. Im Stromhandelsgeschäft wirkten
sich trotz einer Steigerung der Stromhandelsmengen um 7,4 % auf 3.194 Mio.
kWh deutlich geringere Notierungen sowohl auf dem Terminals auch auf dem
Spotmarkt umsatzmindernd aus.
Die Gaserlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 55,1 Mio. Euro auf 481,4 Mio.
Euro gestiegen. Hauptgrund für diese Entwicklung war die um 12,4 % auf
10.112 Mio. kWh gestiegene Absatzmenge aufgrund der der deutlich kühleren
Witterung. Dies zeigt sich in der um 13,3 % höheren Gradtagszahl.
Kundengewinne bei Individualprodukten und Energiepartnern sowie höhere
Preise wirkten sich ebenfalls positiv auf die Erlöse aus. Zudem erhöhten
die Ende 2012 aufgenommenen Gaseigenhandelsaktivitäten den Gasumsatz.
Im Wärmegeschäft führten insbesondere die witterungsbedingte
Absatzsteigerung um 13,2 % auf 1.428 Mio. kWh, höhere Preise bei
Individualprodukten sowie Vorperiodeneffekte zu einem Umsatzanstieg um 17,3
Mio. Euro auf 102,0 Mio. Euro.
Die Preissenkungen aus dem Wasserkartellverfahren werden durch
Absatzsteigerungen sowie Vorperiodeneffekte überkompensiert. Daraus
resultiert ein um 3,9 Mio. Euro über dem Vorjahr liegender Wasserumsatz.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2012
um 52,3 Mio. Euro auf 2.719,7 Mio. Euro.
Auf der Vermögensseite entfällt der Anstieg nahezu ausschließlich auf die
langfristigen Vermögenswerte. Dabei hat sich das Sachanlagevermögen durch
den Erwerb von Photovoltaikanlagen und den Ausbau unseres
Windparkportfolios um 64,2 Mio. Euro erhöht. Dagegen haben insbesondere die
Ausschüttungen der Vorjahresergebnisse die Beteiligungsbuchwerte der nach
der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen um 16,8 Mio. Euro gemindert.
Auf der Kapitalseite ergibt sich insbesondere durch das Ergebnis nach
Ertragsteuern in Höhe von 70,7 Mio. Euro, welches unterjährig noch nicht an
die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) abgeführt wurde, eine
Erhöhung des Eigenkapitals um 64,4 Mio. Euro auf 1.025,1 Mio. Euro.
Gegenläufig wirkten sich die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten
Effekte aus der Stichtagsbewertung von derivativen Finanzinstrumenten aus.
Bei den Schulden gab es eine Verschiebung vom kurzfristigen zum
langfristigen Bereich. Während die langfristigen Schulden um 63,2 Mio. Euro
gestiegen sind, war ein Rückgang der kurzfristigen Schulden um 75,3 Mio.
Euro zu verzeichnen. Die Zunahme der langfristigen Finanzschulden um 39,7
Mio. Euro ist durch die Finanzierung der Investitionen in erneuerbare
Energien verursacht. Bei den kurzfristigen Schulden führte insbesondere der
Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 43,1 Mio.
Euro und der kurzfristigen Finanzschulden um 26,4 Mio. Euro zu der
Verminderung.
Finanzlage
Nach Bereinigung des Ergebnisses vor Ertragsteuern in Höhe von 85,4 Mio.
Euro um nicht zahlungswirksame Sachverhalte ergibt sich ein Mittelzufluss
aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 139,8 Mio. Euro.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -70,3 Mio. Euro. Für den
Erwerb von Anlagevermögen sind Mittel in Höhe von 83,3 Mio. Euro
aufgewendet worden. Diese betreffen im Bau befindliche Windparks sowie
Projekte für den Ausbau und den Erhalt der Verteilnetze für die Strom-,
Gas-, Wasser-und Wärmeversorgung. Ferner sind im Rahmen des Erwerbs von
Tochterunternehmen 13,5 Mio. Euro abgeflossen. Die Zuflüsse aus dem Verkauf
von Assets in Höhe von 23,7 Mio. Euro wirkten sich positiv aus.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -40,6 Mio. Euro. Dem
Mittelabfluss aus der Abführung des Vorjahresgewinns an die SWFH in Höhe
von 51,4 Mio. Euro und der planmäßigen Tilgung von Krediten in Höhe von
31,2 Mio. Euro steht im Wesentlichen ein Mittelzufluss aus der Aufnahme von
Darlehen in Höhe von 31,3 Mio. Euro und aus Baukostenzuschüssen in Höhe von
12,0 Mio. Euro gegenüber.
Der Finanzmittelfonds in Höhe von 94,4 Mio. Euro setzt sich aus den
Forderungen aus der Konzernfinanzierung in Höhe von 89,9 Mio. Euro sowie
den liquiden Mitteln in Höhe von 13,6 Mio. Euro abzüglich der
Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung in Höhe von 9,1 Mio. Euro
zusammen.
Ausblick
Bei einer nach wie vor schwierigen Lage an den Energie- und Absatzmärkten
gehen wir davon aus, das Vorjahresergebnis wie geplant leicht zu
übertreffen. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die eingeleiteten
Effizienzmaßnahmen im Rahmen des Projekts EINS.
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Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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