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     2956  0 Kommentare C.A.T. oil und Zooplus im Best-of-SDAX-Check

    Wer hätte das gedacht? Mit einem Kursplus von 270 Prozent für die vergangenen zwölf Monate führt C.A.T. oil die Rally im SDAX an. Der Anbieter von Öl- und Gasdienstleistungen in Russland und Kasachstan ist auf einem rasanten Wachstumskurs. Egmond Haidt widmet sich im zweiten Teil der Best-of-SDAX-Analyse dem Ölunternehmen, dazu ergänzt Zooplus das Erfolgsquintett der vergangenen zwölf Monate. Im ersten Teil hatten wir Ihnen schon Heideldruck, Grammer und SAF Holland vorgestellt. Bei den Produkten auf die jeweiligen Aktien haben wir bewusst Vorsicht walten lassen. Zwar sind die Papiere nicht ohne Grund zuletzt so gut gelaufen, doch bei vielen Titeln muss man gerade jetzt nicht mit voller Kraft einsteigen, sondern kann auch über eine defensivere Gangart nachdenken.

    So wie bei C.A.T. oil. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen den Umsatz um ein Drittel auf 210,1 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte noch deutlich schneller als die Erlöse. Die Marge lag damit bei staatlichen 25,1 Prozent. Unterm Strich blieben von 100 Euro Umsatz zehn Euro als Gewinn hängen.

    Fracking als Kursanker

    Der Konzern profitiert von der starken Nachfrage im Fracking-Geschäft. Dabei wird das Gestein unter Einspeisung von Flüssigkeiten unter Hochdruck aufgebrochen. Zudem floriert die Nachfrage im Bereich Sidetrack Drilling. Dabei werden neue Ölfelder von einem bestehenden Bohrloch aus erschlossen. Vorstandschef Manfred Kastner hat im ersten Halbjahr 31,1 Mio. Euro der für das Gesamtjahr geplanten 45 Mio. Euro investiert. So wurde die Flotte an Sidetrack-Drilling-Bohrtürmen um fünf auf 22 aufgestockt. Damit wachsen die Kapazitäten in dem Bereich um 30 Prozent. Obwohl der russische Rubel seit Jahresanfang gegenüber dem Euro kräftig abgewertet hat, ist der Auftragsbestand bis Ende August auf 404 Mio. Euro geklettert. Kastner bestätigte daher die Prognose für das Gesamtjahr. Er peilt einen Umsatz zwischen 405 und 425 Mio. Euro an. Das ist ein kräftiger Anstieg gegenüber dem 2012er-Wert von 336,8 Mio. Euro. Das EBITDA soll 95 bis 105 Mio. Euro erreichen. 2012 lag es bei 80 Mio. Euro.

    Mit einer Nettoverschuldung von lediglich 3,8 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von 61,8 Prozent sieht sich der Firmenlenker gut gerüstet, um weiter kräftig zu investieren. Mitte November hat Kastner daher ein Investitionsprogramm von 390 Mio. Euro für die Jahre 2014 bis 2016 angekündigt. Davon sollen 300 Mio. Euro in die Erweiterung der Kapazitäten fließen. Bis Ende 2016 sollen die Kapazitäten im Fracking um ein Drittel und beim Sidetrack Drilling um 55 Prozent erweitert werden.

    Die Aktie, die wie eine Fahnenstange aussieht, könnte die Klettertour zum 2007er-Allzeithoch von 25,59 Euro fortsetzen. Analysten prognostizieren, dass der Gewinn je Aktie 2013 um mehr als 80 Prozent auf 0,79 Euro steigt. 2014 soll er auf 0,94 Euro vorankommen. Wegen der guten Geschäftsperspektiven und der hohen Profitabilität ist das 2014er-KGV von 22 nicht zu hoch. Der Börsenwert liegt bei einer Mrd. Euro. Die nächsten Kursimpulse dürften die Neun-Monats-Zahlen am 29. November liefern.

    Über 100 Prozent mit Tiernahrung

    Nachdem sich der Kurs von Zooplus innerhalb der vergangenen zwölf Monate mehr als verdoppelt hat, ist der Börsenwert auf 370 Mio. Euro gestiegen. Der Internethändler für Haustierbedarf hat im dritten Quartal einen Gewinn vor Steuern von 1,7 Mio. Euro erwirtschaftet. Für die ersten drei Quartale stehen damit 1,2 Mio. Euro zu Buche. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 2,7 Mio. Euro angefallen. Die Ergebnisverbesserung resultiert aus einem Umsatzanstieg um 29 Prozent auf 306,7 Mio. Euro für die ersten drei Quartale. Zudem trägt das neue Logistikzentrum im polnischen Breslau zur Ergebnisverbesserung bei. Der Anteil der Werbekosten im Verhältnis zum Umsatz ist zudem stark zurückgegangen.

    Vorstandschef Cornelius Patt peilt für das Gesamtjahr Einnahmen von mindestens 415 Mio. Euro an. Zudem soll ein Gewinn vor Steuern erwirtschaftet werden. 2012 war ein Verlust vor Steuern von 2,6 Mio. Euro angefallen. Das anhaltend starke Umsatzwachstum soll dafür sorgen, dass sich die Profitabilität in den nächsten Jahren deutlich verbessert. So peilt Patt für 2014 Umsätze von mehr als 500 Mio. Euro und für 2015 von mehr als 600 Mio. Euro an. Die operative Gewinnmarge, die 2012 bei minus 0,5 Prozent lag soll im Zeitraum 2013 bis 2015 im Schnitt um 75 bis 100 Basispunkte pro Jahr verbessert werden.

    Analysten gehen davon aus, dass zooplus 2013 der Turnaround gelingt, und ein Gewinn je Aktie von 0,23 Euro erwirtschaftet wird. 2014 soll das Ergebnis auf 0,90 Euro explodieren. Das KGV von 67 zeigt, wie extrem hoch die Erwartungen der Anleger sind. Eine kleine Enttäuschung bei den Ergebnissen könnte zu einem heftigen Kursrückschlag führen. Risikobereite Anleger, die auf ein anhaltend starkes Wachstum bei zooplus setzen, können allerdings engagiert bleiben.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    C.A.T. oil und Zooplus im Best-of-SDAX-Check Wer hätte das gedacht? Mit einem Kursplus von 270 Prozent für die vergangenen zwölf Monate führt C.A.T. oil die Rally im SDAX an. Der Anbieter von Öl- und Gasdienstleistungen in Russland und Kasachstan ist auf einem rasanten Wachstumskurs. …

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