Rohstoffe Minenwerte
Minenwerte - ein Trendkanal des Grauens?
Wirft man einen Blick auf den XAU Index oder GDX Goldminer ETF, dann vermittelt sich der Eindruck, dass Gold- und Silberminenaktien seit geraumer Zeit gnadenlos in
Grund und Boden gehämmert werden. Der hier in der Langzeitperspektive eingezeichnete Abwärtstrendkanal begann im Herbst 2012 und schloss sich an ein Tripletop in Form eines Megaphones an. Zu
keinem Zeitpunkt wurde dieser Kanal nun seit über einem Jahr nach oben durchbrochen. So exakt wie die Wochentiefs in der aufsteigenden Phase (blaue Linie links) verliefen, so gleichförmig und fast
schon zu offensichtlich verläuft nun auch die steilere Linie der Wochenhochs im Abwärtsstrudel. Ein Verlassen der zuletzt gebildeten Schiebezone mit fallenden Spitzen läßt bei vielen Analysten
Befürchtungen aufkommen, dass das Ende der Talsohle nicht erreicht ist. Des Weiteren liest man in den Medien negative Prognosen ohne Ende, die sich gegenseitig zu überbieten scheinen. Im
Gegensatz dazu werden mit der Notenpresse angeheizte Aktienhaussen bejubelt.
Chart 1: Market Vectors Goldminer auf Wochenbasis
Beim Anblick eines solch furchterregenden Bildes bleibt Mineninvestoren dennoch ein kleiner Hoffnungsschimmer: Steile Trendkanäle wie dieser halten nicht ewig und die hier eingeblendeten Bollinger
Bänder zeigen noch nicht erneut nach unten.
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Wer beeinflusst was?
In Fachkommentaren wird manchmal die Meinung geäussert, dass der Minensektor eine Leitfunktion für die Entwicklung der Preisbildung von Edelmetallen hätte. Dieser Frage bin ich hier einmal
etwas differenzierter nachgegangen. In der nachfolgenden Grafik sehen wir die Entwicklung von Gold und Minen während der letzten Jahre.
Im ersten Subchart habe ich das Verhältnis von Minen zu Gold in Form eines Ratio Spreads eingeblendet. Der zweite Subchart zeigt, wie Minen mit Gold korrelieren. Hier sieht man periodische
Abweichungen, die an ein EKG mit systolischen Aussetzern erinnern. Marktwendepunkte wurden immer dann erreicht, nachdem die größten Auschläge nach unten stattgefunden hatten.
Chart 2: GDX und Gold von 2008 bis November 2013 (1 Preisstab= 1 Woche)
Der Minen/Gold Ratio Spread zeigt mittlerweile Werte an, die deutlich unter denen des Tiefpunktes von 2008 liegen. Einige sprechen von historischen Tiefstwerten des Minen/Metall Verhältnisses.
Dieses bringt mich zu der Vermutung, dass wir den üblichen Ausschlag bei Wendepunkten überhaupt nicht mehr sehen werden, denn was schon spottbillig ist, kann wohl schlecht auch noch
verschleudert werden. Im Korrelations-Chart (Subchart 2) lässt sich eine aufsteigende Tendenz beobachten. Dieses bedeutet, dass die negativen Preisausschläge von Minen relativ zu Gold
sich kontinuierlich verringert haben.
Zusammenfassung
Abweichungen (Divergenzen) des Minenindex vom Goldpreis hat es vor Wendepunkten häufig gegeben, aber sie fanden sowohl auf die eine als auch auf die andere Weise
statt. So war es beispielsweise in einigen Fällen auch Gold, das Minenaktien bullishe Einflüsse in Form von höher liegenden Böden gab. Diese Situationen habe ich mit Linien unterlegt. Werden
wir einen solchen Fall wieder erleben?
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