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     2909  0 Kommentare Das wünschen sich Anleger

    Viele möchten endlich höhere Zinsen erhalten. Doch die Leitzinssenkung auf 0,25 Prozent in Europa erweckt nicht den Anschein, als ob die Notenbanken ihre Geldpolitik bald ändern würden.

    Die Erzielung attraktiver Zinsen für sichere Geldanlagen ist für die meisten Anleger in den vergangenen Jahren ein unerfüllter Wunsch geblieben. Angebote mit Zinssätzen deutlich über der Inflationsrate waren rar. Und so blieb Investoren im Wesentlichen die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: Entweder sahen sie zu, wie ihr reales Vermögen durch die Inflation langsam, aber sicher dahinschmilzt – oder sie gingen höhere Risiken ein, beispielsweise durch Engagements am Aktienmarkt.
    Wie lange die Zeit unerfüllter Renditewünsche nun schon anhält, zeigt ein Blick auf die Umlaufrendite von Anleihen der öffentlichen Hand in Deutschland seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Diese weit verbreitete Kennzahl für die Messung des allgemeinen Zinsniveaus lag Ende Oktober 2008 noch bei 3,61 Prozent. Anschließend ging es stetig bergab – auf 3,05 Prozent im Oktober 2009, 2,27 Prozent im Oktober 2010, 1,86 Prozent im Oktober 2011 und 1,21 Prozent im Oktober 2012. Seither verharrt die Umlaufrendite auf niedrigem Niveau, aktuell liegt sie bei 1,5 Prozent (Stand: 13. Dezember 2013). Kein Wunder also, dass eine Frage einzelne Investoren wie die Finanzmärkte insgesamt inzwischen umtreibt wie kaum eine andere: Wann kommt die Zinswende, wann steigen die Zinsen wieder?Zugegeben: Nicht alle Anleger sehen dem lange erwarteten Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus mit Freude entgegen. Deutlich zeigte sich dies im Juni dieses Jahres. Da hatte Ben Bernanke, der Präsident der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), angedeutet, die Fed könne ihre lockere, durch extrem niedrige Leitzinsen und Anleihenkäufe (Quantitative Easing) geprägte Geldpolitik angesichts verbesserter Konjunkturaussichten allmählich zurücknehmen. Prompt fielen die Aktien- und die Anleihenkurse im Einklang. Die Pläne zum „Tapering“, wie die allmähliche Verschärfung der Geldpolitik im Englischen genannt wird, hielt die Märkte einige Wochen lang in Atem. Im Juli prognostizierte die Hälfte von 54 durch die Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Ökonomen, dass die Fed ihre Anleihenkäufe bereits im September 2013 zurückfahren werde.

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    Dominik Auricht
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    Seit 1996 ist Dominik Auricht im Kapitalmarktgeschäft aktiv. Berufliche Expertise sammelte er im In- und Ausland bei international agierenden Banken, wie der Rabobank, Citigroup sowie Merrill Lynch. Heute befasst sich der Betriebswirt in der Position des Directors im Bereich Corporate & Investment Banking der UniCredit mit der strategischen Entwicklung von strukturierten Produkten unter der Marke HypoVereinsbank onemarkets. www.onemarkets.de
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    Verfasst von 2Dominik Auricht
    Das wünschen sich Anleger Viele möchten endlich höhere Zinsen erhalten. Doch die Leitzinssenkung auf 0,25 Prozent in Europa erweckt nicht den Anschein, als ob die Notenbanken ihre Geldpolitik bald ändern würden. Die Erzielung attraktiver Zinsen für sichere Geldanlagen …