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Geldflut hält weiter an
Langsam freunden sich die Märkte mit der Tatsache an, dass in den USA nach dem Chefwechsel bei der Fed am 31. Januar 2014 die Zeiten der extrem expansiven Geldpolitik zu Ende gehen. Erst die neue Fed-Chefin Yanet Yellen wird die Zügel anziehen. Denn die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA lassen erwarten, dass die Erholung dort kräftig voranschreitet.
Eine moderate Drosselung der derzeitigen monatlichen Anleihekäufe der Fed von 85 Milliarden US-Dollar, würde ein Stück mehr Normalität bedeuten und auch Vertrauen schüren, dass die USA zurück zu alter Stärke findet. Dies gilt jedoch nur für die neue Welt. In der alten, also in Europa, sieht es dagegen wohl deutlich finsterer aus. Zumindest nach Ansicht von David Folkerts-Landau. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank hält es für wahrscheinlich, dass die EZB dem Vorbild der Fed folgen wird und massiv Anleihen aufkauft. „Wenn das Wachstum unter zwei Prozent bleibt, dann wird der Druck auf die EZB zunehmen, Quantitative Easing zu betreiben“, sagte Folkerts-Landau in Frankfurt. Er erwartet zuvor zwar massive politische Widerstände, allerdings glaubt er, dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Krise zu überwinden.
Folkerts-Landau hält das niedrige Wachstum für die „neue Normalität“, die noch jahrelang anhalten wird. Für das kommende Jahr erwartet die Deutsche Bank ein Wirtschaftswachstum von nur einem Prozent in der Eurozone. Wenn Folkerts-Landau recht behält, wird sich global gesehen nicht viel ändern. Die USA reduzieren etwas das QE und die EZB substituiert dies mit ihrem Aufkaufprogramm. Die Aktienmärkte profitieren also bis auf weiteres von überbordender Liquidität.
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