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    EUR/USD  2750  0 Kommentare EUR/USD: die FED tapert überraschend - wer hätte das gedacht oder auch: war es das wert?

    (DailyFX.de) – Die FED hat am Mittwoch abendauf ihrer letzten Sitzung im Dezember einen Taper verkündet.

     

    Ab Januar 2014 werden die Anleiheaufkäufe im Gegenwert von 85 auf 75 Milliarden USD / Monat reduziert. Der US-Dollar dankte es und der EUR/USD fiel unter die 1,37er Marke und nimmt nun Kurs auf die 1,3620er Marke.

     

    Widmen wir uns, bevor wir uns der Signalwirkung der FED zuwenden wollen, zunächst der Price Action im EUR/USD zu. In meiner Betrachtung gestern „Tapering ist kein Tightening – selbst bullishstes USD-Szenario kann Euro nicht stoppen“, bezeichnete ich das nun verkündete Szenario als das für den USD bullishte.

     

    Ausgehend von der (außer wie erwartet gegenüber dem JPY) verhalten bullishen Reaktion des Greenback zum Euro, bekräftigt mich in meiner Einschätzung, dass wir im EUR/USD über kurz oder lang die 1,40er Marke mindetsens antesten dürften. Der Grund ist in der Überschrift des gestrigen Artikels zu finden: Tapering ist eben kein Tightening.

     

    Auch wenn die FED ihre monatlichen Anleiheaufkäufe um 10 Milliarden USD reduziert, dürfte sich die Nachhaltigkeit einer Aufwertung des USD in Grenzen halten, besonders gegenüber dem Euro. Zwar reduziert die FED auf diesem Wege die Expansion ihres Balance-Sheets um mindestens 120 Mrd. USD / Monat (man weiß ja nicht, ob in 2013 noch weitere Schritte folgen...). Doch im Vergleich zur weiter Patt stehenden EZB, ist dies weiter aggressiv expansiv und sollte über kurz oder lang die 1,40er Marke, eher die 1,42er Region in den Fokus rücken.

     

    Kurzfrisitig ist der EUR/USD Long einzuschätzen, besonders wenn die, wenn auch nicht signifikanten US-Wirtschaftsdaten heute, überzeugen.

     

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    Allerdings würde ich eine Stabilisierung im Bereich um 1,3620 erneut für Long-Einstiege in Betracht ziehen, Ziel wäre zunächst die Region um die Jahreshochs um 1,3830 und darüber dann die 1,40er Region.

     

    Erst ein Unterschreiten der 1,35er Marke würde das technische Bild eintrüben.

     

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    Wollen wir uns der Frage widmen „War es das wert?“ und was diese Frage überhaupt in meinen Augen bedeutet:

     

    Aus rein faktischer Sicht, ist der Taper um 10 Mrd. USD sicherlich keine Überraschung. Mit der Ausgabe einer US-Arbeitslosenquote von 7,0% Anfang Dezember wurde die von der FED gesetzte, rote Linie, ausgehend von welchem man einen Taper diskutiert erreicht.

     

    Was ich mich nun frage ist: eine „Diskussion“ beinhaltet nicht zwangsläufig einen Taper. Und ausgehend von den am Dienstag veröffentlichten Inflationsdaten, war der Druck auch nicht wirklich gegeben. In Verbindung mit den Formulierungen im September (die Entwicklung an den Zinsmärkten überraschte die FED, die stark anziehenden Zinsen waren schwer kalkulierbar, zudem reichte die Aufhellung am US-Arbeitsmarkt noch nicht für einen solchen Schritt) lässt sich aber dennoch festhalten: es fehlt weiter die klare Linie.

    Der von vielen Marktteilnehmern und Analysten erwartete Taper im Januar, eventuell garniert am Mittwoch mit einem Hinweis, dass die Wahrscheinlichkeit auf einen Taper für den Zetraum Januar bis Dezember sehr wahrscheinlich ist, und alles ist in bester Ordnung.

     

    Doch der nun erfolgte Taper, in einem definitiv ungünstigen Marktumfeld, besonders in den Aktienmärkten und vor dem Hintergrund der Geschehnisse im September, bringt die Glaubwürdigkeit der mächtigsten Notenbank in Bedrängnis und dürfte in den ersten Monaten 2013 besonders eins nach sich ziehen: Unsicherheit. Und diese Unsicherheit im Bezug auf die weitere FED-Geldpolitik, trotz anziehender US-Zinsen am langen Ende der Zinsstrukturkurve belastete den USD in der jüngeren Vergangenheit eher.

     

    Eventuell ist das aber auch kalkuliert. Die Reaktion an den Zinsmärkten, besonders in den kurzlaufen US-Staatspapieren unterstreicht die Formulierung „Tapering ist kein Tightening“. Denn die kurzfristigen Zinsen fielen nach einer ersten marginal bullishen Reaktion (besonders die 1- und 3-monatigen Zinsen):

     

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    Folgender Gedanke lässt sich nun fassen: wenn die FED weiterhin besorgt über die Entwicklung der US-Konjunktur ist, so möchte sie eventuell besonders eins erreichen: einen weiterhin relativ schwachen Greenback zu seinen globalen Pendants.

     

    Zur restriktiven EZB und BoE wird das eventuell tatsächlich gelingen, einzig die aggressiv agierende BoJ steht hier dem Trend entgegen. Doch das sind wenigstens zwei aus drei und dafür scheint es sich dann sogar mindestens kurzfristig zu lohnen keine klare Linie zu kommunizieren und seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen...

     

    Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de

     

    Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an jklatt@fxcm.de

     

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    Jens Klatt
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    Jens Klatt ist Gründer und Geschäftsführer von Jens Klatt Trading (www.jk-trading.com). Dort findet der Trading-Interessierte Marktnachrichten und Analysen, alles rund um das Thema Trading-Ausbildung. Zudem fungiert Jens Klatt als Vermögensverwalter und Trader.

    Er ist Fachbuchautor des deutschsprachigen Trading-Bestsellers "Forex-Trading: Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Devisen-Trader" und seit mehr als 10 Jahren als Analyst und Trader in der Finanzbranche tätig.

    Klatt hat nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Mathematik und Volkswirtschaftslehre studiert und währenddessen den Börsenhandel von der Pike auf bei einem großen Börsenmakler erlernt. Ausgehend von seiner langjährigen Expertise an den Finanz- und besonders Devisenmärkten ist er zudem ein gern gesehener Interview-Gast im deutschen Fernsehen (N24, DAF, etc.).
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    Verfasst von Jens Klatt
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