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Weihnachtsüberraschungen
Gutes Tapering – schlechtes Tapering. So würde wohl die Hollywood-Produktion des scheidenden US-Notenbankchefs Ben Bernanke heißen. Auf seiner letzten Pressekonferenz als US-Notenbankchef– vor der Staffelübergabe an Janet Yellen– hat es sich Bernanke nicht nehmen lassen, dass Ende der lockeren Geldpolitik einzuläuten. Das von vielen gefürchtete Tapering versetzte die Börsen nicht in Schockstarre, sondern es gab ein Kursfeuerwerk. Letztlich ist die Reduzierung des Aufkaufprogramms von monatlich 85 auf 75 Milliarden kein Beinbruch. Zumal das Geld von den Banken sowieso wieder bei der Zentralbank geparkt wurde. Bedeutender für die Freude der Börsianer waren andere Aussagen von Bernanke.
So ließ er etwa durchblicken, dass der Leitzins noch länger auf dem niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent bleiben werde. Zudem wolle die Fed dieses Niveau selbst dann noch halten, wenn die Arbeitslosenquote unter die magischen 6,5 Prozent fällt. Der zweite große Paukenschlag in dieser Woche kam aus Moskau. Wladimir Putin scheint kurz vor Weihnachten weich geworden zu sein. Er begnadigte Michail Chodorkowski. Der seit zehn Jahren inhaftierte Ex-Yukos-Chef ist heute bereits wieder ein freier Mann. Ebenfalls freigelassen werden die Pussy-Riot-Mitglieder und weitere bis zu 25000 wegen Rowdytums Inhaftierte. Offizieller Grund für den Gnadenakt Putins ist der 20. Jahrestag der Verfassung. Aber vielmehr dürfte das maue Wachstum und die Zurückhaltung ausländischer Investoren eine große Rolle gespielt haben. Macht Putin weiter auf gut Wetter, sollten russische Aktien 2014 ein gutes Investment sein.
Der nächste €uro fondsxpress erscheint am 10.1.2014.
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