Streit um Öl-Export aus Kurdengebiet zwischen Bagdad und Ankara
BAGDAD (dpa-AFX) - Die irakische Regierung hat die Türkei und internationale Öl-Konzernen davor gewarnt, ohne Bagdads Erlaubnis Öl aus dem kurdischen Norden des Iraks zu exportieren. Die Ankündigung der kurdischen Autonomieregierung in Erbil, sie werde diesen Monat erstmals zwei Millionen Barrel Öl durch eine neue Pipeline über den türkischen Terminal Ceyhan exportieren sei 'ein eindeutiger Verstoß gegen die irakische Verfassung', erklärte das Öl-Ministerium in Bagdad am Freitag. Die Regierung behalte sich vor, jeden, der an einem derartigen Geschäft beteiligt sei, strafrechtlich zu verfolgen.
Die Kurden und die irakische Zentralregierung streiten seit Jahren darüber, wie die Einnahmen aus der Öl-Förderung in den drei nördlichen Autonomie-Provinzen zwischen Bagdad und Erbil aufgeteilt werden sollen. Der türkische Öl-Minister Taner Yildiz hatte Anfang der Woche erklärt, die Türkei werde das Öl aus dem Nordirak zunächst nur lagern und erst dann weiterverkaufen, wenn eine Einigung mit Bagdad vorliegt. Die Kurden-Regierung bot der staatlichen Öl-Vermarktungsgesellschaft Somo an, die Exporte zu 'überwachen'. Sie will die Exporte aus den von ihr kontrollierten Öl-Feldern bis Jahresende auf zehn bis zwölf Millionen Barrel pro Monat steigern./ka/DP/stb