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Südzucker steht weiter unter Druck - Aktie dennoch gefragt
MANNHEIM (dpa-AFX) - Europas größter Zuckerkonzern Südzucker steht angesichts hoher Rohstoffkosten, niedrigerer Zuckererlöse und einer geringeren Ernte weiterhin unter Druck. Das operative Ergebnis brach in dem Ende November abgelaufenen dritten Quartal um 28 Prozent auf 183 Millionen Euro ein, wie der Konzern am Montag mitteilte. Der Rückgang fiel allerdings nicht so stark aus wie befürchtet. Die im MDax notierte Aktie schnellte am Vormittag deswegen an die Indexspitze und gewann zeitweise über acht Prozent.
Händler beschrieben die vorgelegten Zahlen als besser als erwartet und erklärten den starken Kursanstieg damit, dass die Aktie im Vorjahr zu den schwächsten MDax-Werten gezählt hatte. Dies lag vor allem daran, dass der Weltmarktpreis für Zucker von seinen Rekordhöhen zurückgekommen ist. Für schlechte Stimmung sorgte Südzucker dann noch einmal im November, als der Konzern seine Jahresprognose senken musste, da geringere Produktionsmengen für eine schlechtere Auslastung der Fabriken sorgten. Die Aktie hatte danach deutlich an Wert verloren.
BIOETHANOL-TOCHTER CROPENERGIES LEIDET UNTER ROHSTOFFKOSTEN
Bergab ging es für Südzucker im dritten Quartal auch mit dem Umsatz. Dieser sank um fast sieben Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. Unter dem Strich verringerte sich der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn wegen einer geringeren Zins- und Steuerlast geringfügig von 113 auf 111 Millionen Euro.
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Die größten Rückgänge wies der Konzern im seiner wichtigsten Sparte auf, dem Zuckergeschäft. Dieses steuert gut die Hälfte zum Umsatz und mehr als ein Drittel zum operativen Ergebnis bei. Einen deutlichen Ergebniseinbruch verbuchte aber auch die Bioethanoltochter Cropenergies, der die gestiegenen Rohstoffkosten zusetzen. Außerdem belastet die Inbetriebnahme einer neuen Anlage in Großbritannien das Ergebnis. Zulegen konnte Südzucker hingegen in seiner Spezialitäten-Sparte, wozu beispielsweise Stärke oder Tiefkühlpizza zählen, sowie im Geschäftsbereich Frucht.
Für das Gesamtjahr stellt sich der Konzern weiter auf einen Umsatzrückgang von den im Vorjahr erzielten 7,9 Milliarden auf rund 7,6 Milliarden Euro ein. Der operative Gewinn soll von 974 Millionen auf rund 650 Millionen Euro sinken./she/jha/fbr