Stimmungswechsel an der Börse
– Profis setzen auf die Korrektur
Die euphorische Stimmung an den Börsen zum Jahreswechsel ist aktuell einer hohen Nervosität gewichen. Das Gemisch aus der massiven Abwertung von Schwellenländer-Währungen, Wachstumssorgen in China und rund um den Globus heiß gelaufenen Börsen birgt explosive Risiken.
Die euphorische Stimmung an den Börsen zum Jahreswechsel ist aktuell einer hohen Nervosität gewichen. Das Gemisch aus der massiven Abwertung von Schwellenländer-Währungen, Wachstumssorgen in China und rund um den Globus heiß gelaufenen Börsen birgt explosive Risiken.
Die professionellen Marktteilnehmer bereiten sich aktuell auf eine Fortsetzung der in der vergangenen Woche eingeleiteten Korrektur vor. Zahlen des „Commitment of Traders“-Report zufolge bauen die „Non Commercials“, zu denen Banken, Vermögensverwalter und Hedgefonds gehören, in großem Stil ihre Positionen am amerikanischen Terminmarkt ab. Das deutet daraufhin, dass wir erst am Beginn einer größeren Verkaufswelle damit nicht nur an den US-Börsen sondern auch am deutschen Aktienmarkt stehen.
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Im breit aufgestellten S&P500 fiel die Netto-Position dieser Gruppe um rund 16.000 Kontrakte. Derartige Rückgänge gingen Anfang August mit Korrekturen in den US-Märkten und damit vielen anderen Börsen einher und führten zum einzigen Monat mit negativer Wertentwicklung des S&P500 in der zweiten Jahreshälfte 2013. Die aktuelle Netto-Position seitens der Großspekulanten läuft zudem Gefahr unter Null zu fallen und damit eine mehrheitliche Short-Position der institutionellen Spekulanten aufzuweisen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre dies ein klares Warnsignal für die Aktienmärkte weltweit.
Das Verhalten dieser Markteilnehmer deutet darauf hin, dass ihre Risikobereitschaft auch in den kommenden Wochen weiter abnehmen könnte. Das Greifen nach sicheren Häfen und eine weitere Kapitalabwanderung aus risikoreicheren Anlagen wären dann die Folge. Der Optimismus der vergangenen Monate ist verflogen. Die Wachstumsaussichten Chinas und die Entwicklung in den Schwellenländern tragen dazu bei, dass Gewinnmitnahmen im aktuellen Umfeld attraktiver erscheinen.
Das Zünglein an der Waage könnte nun die US-Notenbank sein, die am Mittwoch über ihre zukünftige Geldpolitik entscheidet. Bleibt sie ihrem im Dezember eingeleiteten Kurswechsel treu und drosselt die monatlichen Anleihekäufe weiter, könnte dies den Abwärtstrend beschleunigen. Dies würde dazu führen, dass eben diese Profis verstärkt auf weiter fallende Kurse setzen und Risiko-Papiere weiter abgestoßen werden.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
Um Niall Delventhal zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an ndelventhal@fxcm.de
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