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Vorsicht Taschendiebe!

Nicht mehr nur im Gedrängel der weltweiten Metropolen haben Taschendiebe Hochkonjunktur. Nun treiben sie auch ihr Unwesen an den Börsen. Hier jedoch in der besser gekleideten Version in Gestalt der Vorstände. Denn bei ihnen fließen in diesem Jahr besonders stark die Boni. Etwa bei Deutsche Bank, Commerzbank oder Metro.

Bei der Commerzbank wird gleich rund das Vierfache des mageren Gewinns von 77 Millionen Euro als Bonus an die vermeintlichen Leistungsträger ausbezahlt. Eine Dividende für die Eigentümer gibt es natürlich nicht. Auch die Deutsche Bank bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm. Hier betragen die Boni in der Summe rund drei Milliarden Euro, und die Aktionäre werden mit mageren 764 Millionen Euro abgespeist. Bei diesem Gebaren kommt einem der Satz von Berthold Brecht aus der „Dreigroschenoper“ in den Sinn: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?

Noch perfider geht der Vorstand der Metro vor, wie das „Handelsblatt“ herausgefunden hat. Sie wenden einen Taschenspielertrick an. Für die Aktionäre wird das Geschäftsjahr auf neun Monate bis September verkürzt. Dadurch fällt das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft weg. Also kein Gewinn und keine Dividende. Der scheinbar unterbezahlte Vorstand rechnet seine neun Monate jedoch anders. Hier nimmt man das Gesamtjahr als Maßstab und teilt es durch neun, und schon gibt es einen Gewinn und 20 Prozent höhere Bezüge. Geht doch. Zum Glück gibt es nicht nur Betrüger in den Vorständen, sondern auch Firmen, die konstante und oft auch jährlich steigende Dividenden zahlen. Einen ETF, der 40 solcher Titel enthält, stellen wir auf Seite 5 vor.

Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur