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Kommentar zu ING-Diba
Osnabrück (ots) - Das Modell kommt an
Es geht also doch. Auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld können
Banken gute Gewinne schreiben, und das ohne großartige Geschäfte im
Investmentbanking. Dabei sogar noch im Ruf zu stehen, die Kunden fair
zu behandeln, das ist ein Balanceakt, den die ING-Diba, Europas
größte Direktbank, seit Jahren recht gut beherrscht. Das
Geschäftsmodell der Tochter der niederländischen Großbank ING kommt
an. Denn sie beschränkt sich auf einfache und wenige ausgewählte
Produkte, die ihre Kunden verstehen. Das ist wichtig für eine Bank,
die auf die Beratung ihrer Kunden in den Filialen verzichtet. Dadurch
aber spart sie auch Geld, das sie ihren Kunden zugutekommen lassen
kann in Form höherer Guthaben, und günstigerer Kreditzinsen. Deshalb
stehen Direktbanken in Zinsvergleichen immer recht gut da, zum Ärger
der Filialbanken. Von denen haben manche lange Zeit ihre Kunden recht
arrogant behandelt. Die Finanzkrise und die Skandale um
Manipulationen etwa bei Zinsen haben ein Übriges getan, Vertrauen zu
zerstören. Deshalb stehen zumindest einige Direktbanken bei den
Kunden höher im Kurs. Die schauen letztlich vor allem aufs Geld. Eine
Aktion wie die Angleichung von Dispo- und Überziehungszinsen fördert
den positiven Eindruck, ebenso der Schritt auf die Kunden zu,
gegebenenfalls in einen günstigeren Kredit umzuschulden. Das
schmälert dann zwar den Gewinn der Bank, fördert aber das
Kundenvertrauen.
Brigitte Scholtes
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