DaxVestor Marktkommentar
Facebook und WhatsApp: Ein Warnsignal für den Aktienmarkt?
Whatsapp ist eine Startup-Firma, zugegeben eine erfolgreiche. So erfolgreich, dass Facebook bereit ist, 19 Milliarden USD für die Übernahme von Whatsapp zu bezahlen.
Eine irre Summe für ein Geschäftsmodell, das auf einem Jahresabopreis von 0,99 USD beruht und keine Markteintrittsschranken für Mitbewerber hat. Der Deal weckt Erinnerungen an frühere Zeiten.
Wiederholt sich die Geschichte?
1995 begann die erste Tech-Blase mit dem Börsengang der chronisch klammen Netscape Communications. Die Aktie schoss in die Höhe, im Browserkrieg gehörte Netscape trotzdem zu den Verlierern. Dennoch
löste Netscape eine Lawine an Investitionen, Mergers & Acquisitions (Fusionen und Übernahmen) in der High-Tech-Branche aus. Die Kurse an der Nasdaq stiegen
unaufhörlich, bis im März 2000 der Wendepunkt erreicht war. Vorausgegangen waren zum Teil irrationale Transaktionen und Bewertungen von Unternehmen. Daher ist die Frage durchaus legitim, ob wir uns
heute bereits wieder auf dem gleichen Weg befinden. Facebook bewertet einen Whatsapp-Kunden mit rund 42 USD. Im ersten Jahr ist Whatsapp kostenlos, danach werden 0,99 USD im Jahr fällig.
Andere Erlösquellen wie Werbung soll es nicht geben. Jeder kann sich nun ausrechnen, ob bzw. wann sich der Deal für Facebook auszahlen wird. Mit der Whatsapp-Übernahme markiert Facebook aber auch
noch den Vorstoß in neue, vor nicht allzu langer Zeit unvorstellbare Dimensionen von Übernahmen junger Firmen. Für die Zukunft erwarten die Analysten sogar noch eine Beschleunigung im Markt junger
Tech-Unternehmen.
Viele Übernahmen sind Fehlschläge
Gerade in der Tech-Branche gibt es jedoch viele Beispiele für Übernahmen, bei denen Milliarden in den Sand gesetzt wurden. Man denke nur an Skype, das 2005 von eBay für 3,1 Mrd. USD gekauft wurde.
2009 verkaufte eBay 65 Prozent für 1,9 Mrd. USD, nachdem sich die hohen Erwartungen nicht erfüllten. Lassen Sie sich daher nicht von den euphorischen oder marktschreierischen Meldungen täuschen.
Natürlich gibt es auch Beispiele für geglückte Übernahmen, doch hierfür müssen Geschäftsmodell und der Preis passen. Ist dies nicht der Fall, droht früher oder später ein Reinfall. Auch Facebook
kann sich dieser Regel nicht entziehen, selbst wenn Geld im Moment offenbar keine Rolle spielen mag.
Trotz des hohen Kaufpreises und der Verwässerung der Aktien markierte Facebook ein neues Allzeithoch.
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Erfolgreiche Investments wünscht
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Ihr
Stefan Böhm
Chefredakteur DaxVestor
http://www.dax-vestor.de
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