Deutsche Bank
Streit um höhere Boni spaltet London und Frankfurt
Die einen wohlen ihn, die anderen nicht: Innerhalb der Deutschen Bank ist ein Streit um höhere Bonusgehälter für Top-Banker entbrannt. Das letzte Wort könnte die Bankenaufsicht BaFin haben.
Seit Januar dürfen variable Zahlungen, also Bonuszahlungen, die Höhe des Fixgehalts nicht mehr übersteigen. So verlangt es das Gesetz. Doch den Investmentbankern der Deutschen Bank in London schmeckt das gar nicht: Sie fordern laut „WirtschaftsWoche“ höhere Bonuszahlungen. In der Tat könnte der Boni auf das Doppelte des Fixgehalts steigen, sofern dies in der Hauptversammlung beschlossen wird. In der Frankfurter Zentrale sträubt man sich allerdings dagegen und verweist auf den von den Deutsche Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen proklamierten Kulturwandel. Höhere Boni könnten dessen Glaubwürdigkeit gefährden, so die Frankfurter Banker.
In London will man das nicht so einfach hinnehmen. Dort fürchtet man Nachteile im Wettbewerb. Denn andere Britische Banken haben zusätzlich zum Bonus sogenannte „Funktionszulagen“ eingeführt. Warum also nicht auch bei der Deutschen Bank?
In diesem Fall ist die Bankenaufsicht BaFin der große Spielverderber. Anders als in Großbritannien dürfen Banken hierzulande solche Funktionszulagen nicht einführen, weil die BaFin entsprechende Zulagen als Boni wertet. Das gilt auch für ausländische Standorte deutscher Institute.
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Worüber bei der Deutschen Bank noch heftig gestritten wird, ist bei der Commerzbank längst entschieden: Auf der Hauptversammlung verzichtete man auf einen Antrag zur Erhöhung der Bonusgrenzen. Damit gibt es bei der Commerzbank nur wenige Mitarbeiter, die ein höheres variables Gehalt kassieren.