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    Krim-Krise  1974  0 Kommentare Gefahr für Osteuropa-Fonds?

    Die Krise rund um die Ukraine spitzt sich immer weiter zu. Welche Auswirkungen hat das für osteuropäische Aktienfonds? Ein Peergroup-Überblick.

    Als vergangene Woche russische Truppen die Krim besetzten, brachen weltweit die Aktienmärkte ein. Die täglichen Neuigkeiten zur „Krim-Krise“ werden von den Börsen genau verfolgt und sie reagieren äußerst sensibel darauf. Eine militärische Eskalation des Konflikts käme wohl einem Super-GAU an den Börsen gleich. Europa scheint sich gerade von der Finanzkrise zu erholen, da droht die nächste Krise über den Kontinent hereinzubrechen. „Der kurzfristige Ausblick für Aktien hat sich verschlechtert“, sagt Luca Paolini, Chef-Stratege bei Pictet Asset Manangement. „Die starke Rallye im Februar gibt uns aber die Möglichkeit, Gewinne mitzunehmen.“ Das rät er derzeit auch den Anlegern: „Es ist Zeit, Aktien wieder zu verkaufen, nachdem sie sich erholt haben.“ Unter einer weiteren Anspannung der Situation werde vor allem die wirtschaftliche Erholung Europas leiden, erwartet Paolini. Sie sei sehr anfällig, da die Region rund ein Viertel ihrer Gas-Ressourcen aus Russland importiere.

    „Rational betrachtet erscheint es unwahrscheinlich, dass Russland die wirtschaftliche Haftung für die Ukraine übernehmen und Handels- sowie politische Sanktionen in Kauf nehmen will“, sagt Craig Botham, Schwellenländer-Volkswirt bei Schroders. „Geopolitisch scheint das keinen Sinn zu ergeben.“ Das russische Säbelrasseln sei dazu bestimmt, Putins Ansehen als starker Mann, der russische Interessen vertritt, zu polieren. Auswirkungen auf die Märkte erwartet Botham dennoch: „Insbesondere Unternehmen mit erhöhten Energie- und Nahrungsmittelkosten dürften weltweit Sentiment-Auswirkungen zu spüren bekommen. Die Märkte und Währungen Zentral- und Osteuropas werden unter der Abhängigkeit von Energie aus Russland leiden.“

    Nachdem osteuropäische Aktienfonds im Januar im Durchschnitt rund sieben Prozent verloren, konnten sie sich im Februar leicht stabilisieren. Der Durchschnitt der FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Peergroup „Aktienfonds Osteuropa“ stieg um etwa 0,5 Prozent. Unter den etwas mehr als 200 Fonds in der Peergroup (einschließlich aller Tranchen und ETFs) gibt es auch einige Produkte, mit denen Anleger im laufenden Jahr Gewinne machen konnten. Dabei handelt es sich jedoch in erster Linie um Fonds, die weder in Russland noch in der Ukraine investiert sind.

    Der iShares MSCI Poland (ISIN: DE000A1H8EL8) beispielsweise konnte seinen Wert im Januar und im Februar 2014 um insgesamt 6,1 Prozent steigern.  Im Januar lief es noch ziemlich schlecht, doch im Februar ging es für den ETF um ca. elf Prozent nach oben. Im vergangenen Jahr verlor er allerdings 1,5 Prozent. Mit einem Plus von 5,4 Prozent ist der Métropole Frontière Europe (ISIN: FR0007085808) der französischen Fondsgesellschaft Métropole Gestion zweitstärkster Performer im laufenden Jahr. Auch 2013 wusste er mit rund 19 Prozent zu überzeugen. Fondsmanagerin Isabel Levy und ihr Team lassen die Finger von russischen und ukrainischen Aktien. Mit einem Anteil von 29 Prozent sind polnische Titel am stärksten gewichtet. Weitere osteuropäische Staaten sind Tschechien oder Rumänien. Im knapp 76 Millionen Euro großen Portfolio sind jedoch auch Länder wie Österreich (17,2 Prozent), Deutschland (12,9 Prozent) oder Italien (6,6 Prozent) allokiert. Es ist also kein reiner Osteuropafonds, auch wenn er dort seinen Schwerpunkt hat. Mit dem Market Vectors Poland (ISIN: US57060U5719) schafft ein weiterer Polen-ETF den Sprung in die Spitzengruppe der Peergroup. Er erreichte 2014 bisher eine Wertentwicklung von 5,2 Prozent. Der ETF der Gesellschaft Van Eck Global hatte wie sein Mitbewerber von iShares allerdings im vergangenen Jahr Probleme. Da ging es um 2,5 Prozent nach unten.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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