Youtube-Sperrung Türkei
Google: "Wir spüren eine unmittelbare Bedrohung"
Google hat Anfragen der türkischen Regierung abgelehnt, Youtube-Videos vom Netz zu nehmen. In den betreffenden Clips gehe es um die vermeintliche Korruption der
Regierung in Ankara, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf eingeweihte Personen.
Dem Vernehmen nach hätten Regierungsvertreter der Türkei Google in den vergangenen Wochen darum gebeten, die Videos der türkischen Website von Youtube zu
blockieren. Doch Google wollte der türkischen Regierung, die wegen des Sperrens von Twitter in der Kritik steht, den Wunsch nicht erfüllen. Der Konzern glaubt, dass die Anfrage rechtlich nicht
haltbar ist.
Jetzt fragen sich Beobachter, ob Ankara den Zugang zu Youtube im Land gänzlich sperren wird. Am späten Donnerstagabend hatte die Türkei die Kurznachrichten-Webseite Twitter blockiert. Beide Dienste
waren in den vergangenen Monaten wichtige Plattformen für Korruptionsvorwürfe gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Regierung gewesen. Erdogan hatte sowohl bezüglich Twitter als
auch bezüglich Youtube in der Vergangenheit eine Sperrung angedroht.
"Wir spüren eine unmittelbare Bedrohung", kommentiert ein Google-Mitarbeiter die Möglichkeit, in der Türkei vom Netz genommen zu werden, so das „Wall Street Journal“. Ein Video stellt scheinbar die
Aufnahme eines Gesprächs dar, in dem Erdogan seinen Sohn anweist, Geld vor Ermittlern zu verstecken, sagte eine der eingeweihten Personen. Erdogan hält dagegen, das Video sei gestellt, um seine
Regierung zu Fall zu bringen.
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