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     1948  0 Kommentare Die Absurdität des Kollektivs

    In einem Buch des großen amerikanischen Philosophen Stephen King habe ich kürzlich folgenden Satz gelesen: Gott straft uns für das, was wir uns nicht vorstellen können. Seitdem habe ich oft und intensiv über die Weisheit dieser Worte nachgedacht und viele Beispiele für ihren Wahrheitsgehalt gefunden. Nicht nur im Privaten, sondern auch im Allgemeinen - die Absurdität des Kollektivs gewissermaßen. Konnten wir uns vorstellen, dass Uli Hoeneß mal ins Gefängnis muss? Dass er sich jahrelang in Fernseh-Talkshows als moralisches Gewissen präsentierte, gleichzeitig aber 28 Millionen Euro Steuern hinterzog? Gut, das zieht jetzt keine unmittelbare Strafe mit sich, zumindest nicht für uns. 
     
    Aber konnten wir uns vorstellen, dass der eiserne Vorhang noch einmal zugezogen wird? Jahrelang redeten wir uns ein, Gefahr würde von wirren Terroristen ausgehen, aber nicht mehr vom früheren Klassenfeind. Falsch gedacht. Innerhalb weniger Tage wird das Gespenst eines Krieges in Europa unter russischer Beteiligung zur realen Gefahr. Jeder dritte Deutsche fürchtet eine bewaffnete Auseinandersetzung auf der Krim. Das hat „Deutschlandtrend“ Anfang März in einer Umfrage he- rausgefunden. Gibt sich Wladimir Putin nach dem Referendum mit der Halbinsel zufrieden, oder will Russland nun weitere Teile der Ukraine besetzen? Wann macht er halt? Das fragen sich vor allem die Einwohner Polens und der baltischen Staaten. Wie soll der Westen angemessen darauf regieren? Schwierig. 
     
    Wie kriege ich jetzt die Kurve? Ein eleganter Übergangsversuch kann nur scheitern, deshalb lasse ich es. Also - neues Thema: Die BaFin gibt Gas. In den vergangenen 14 Tagen hat sie eine ganze Reihe von Kapitalverwaltungsgesellschaften gestattet. Grünes Licht bekamen Hannover Leasing, Commerz Real, Jamestown und die Aquila-Schwester Alceda. Jetzt fehlen nur noch die passenden Fonds dazu. Wie lange so etwas dauern kann, können wir uns ja inzwischen vorstellen. 
     
    Ihr Markus Gotzi,
    Chefredakteur "Der Fondsbrief"
     





    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Die Absurdität des Kollektivs In einem Buch habe ich kürzlich folgenden Satz gelesen: Gott straft uns für das, was wir uns nicht vorstellen können. Seitdem habe ich oft und intensiv über die Weisheit dieser Worte nachgedacht und viele Beispiele für ihren Wahrheitsgehalt gefunden ...

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