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    Meinung  2540  6 Kommentare Abschaffung der Straffreiheit statt Detailverschärfung bei Selbstanzeigen

    Kommentar zu den ersten Vorschlägen der Fachkonferenz der Finanzminister zur Verschärfung der strafbefreienden Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung:
     
     
    CDU, SPD und Grüne wollen an der Straffreiheit nach einer Selbstanzeige festhalten und betreiben so weiter Beihilfe zur kriminellen Steuerhinterziehung. Keine Schwarzfahrerin und kein Betrüger kann durch Selbstanzeige einen gesetzlich zugesicherten Anspruch auf Straffreiheit geltend machen.
     
    Bayerns Finanzminister Markus Söder mimt den harten Steuersheriff in Lederhosen. Das ist absolut unglaubwürdig. Erst nachdem CSU-Amigo Uli Hoeneß im Verhältnis zu seiner rekordverdächtigen Steuerhinterziehung von knapp 30 Millionen Euro mit einem Urteil bedacht wurde, kommen Söder & Co. auf die Idee, eine Höchstgrenze fixieren zu wollen, ab der eine Selbstanzeige nicht mehr vor einer Haftstrafe schützt. Und SPD und Grüne wollen immer noch lieber bei den kleinen Fischen richtig zulangen, indem sie den 'Strafzuschlag' von gegenwärtig fünf Prozent bereits ab einem Steuervergehen von 5.000 Euro verlangen wollen, anstatt mit einer Abschaffung der Straffreiheit durch Selbstanzeige insbesondere die großen kriminellen Steuerhaie richtig zu treffen.
     
    DIE LINKE fordert, die strafbefreiende Selbstanzeige und den Verzicht auf Strafverfolgung in besonders schweren Fällen von Steuerhinterziehung abzuschaffen. Die beste Prävention gegen Steuerdiebstahl sind schärfere Gesetze gegen Steuerhinterziehung und mehr Geld für die Länder zur Aufstockung des Personals in den Finanzämtern.





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Abschaffung der Straffreiheit statt Detailverschärfung bei Selbstanzeigen CDU, SPD und Grüne wollen an der Straffreiheit nach Selbstanzeige festhalten. Das ist Beihilfe zur kriminellen Steuerhinterziehung. Keine Schwarzfahrerin und kein Betrüger kann durch Selbstanzeige einen gesetzlich zugesicherten Anspruch auf Straffreiheit geltend machen.

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