Schrei vor Glück
Zalando ändert Rechtsform – Kommt nun der Börsengang?
Zalando soll ab Sommer 2014 eine neue Rechtsform bekommen. Vorstand Rubin Ritter äußerte sich zudem zu einem möglichen Börsengang des Onlinehändlers. Alle fragen sich: Kommt er oder kommt er nicht?
Im Jahr 2013 konnte Zalando seinen Umsatz um mehr als 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Über die Hälfte des Umsatzes erzielt der Onlinehändler für Mode und Accessoires inzwischen im Ausland. Um den europaweiten Charakter des Unternehmens zu unterstreichen, will Zalando ab Sommer dieses Jahres als Europäische Aktiengesellschaft (SE) firmieren. Im Rahmen der Umwandlung würden dann auch Arbeitnehmervertreter in den Zalando-Aufsichtsrat einziehen, sagte Zalando-Vorstand Rubin Ritter im Interview mit der „WirtschaftsWoche“.
Diese Nachricht dürfte die Spekulationen um einen möglichen Börsengang neu anheizen. Seit geraumer Zeit wird Zalando als Kandidat für die Börse gehandelt. Der Vorstand selbst will sich nicht genau festlegen. Ein Börsengang könne irgendwann kommen und wäre dann ein positiver Schritt für Zalando, so Ritter. Allerdings sei ein Börsengang kein Automatismus, sondern eine Option. Im Fokus stehe weiterhin das operative Geschäft. Operatives Geschäft, damit meint Ritter in erster Linie Wachstum. So soll Zalando auch in den kommenden Jahren weiter stark wachsen. Nach eigenen Angaben beschäftigt das 2008 mit Hilfe der Samwer-Brüder gegründete Unternehmen inzwischen mehr als 5000 Mitarbeiter. Laut Zalando-Vorstand wachse das Unternehmen schneller als der E-Commerce-Markt insgesamt und gewinne stetig Marktanteile. Das sei auch weiterhin der Anspruch für die kommenden Jahre, so Ritter. Außerdem strebe man eine Verbesserung der Marge an, wenngleich es keinen festgelegten Zeitpunkt gebe, zu dem die Gewinnschwelle erreicht werden müsse.
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Für 2014 hat sich Zalando vorrangig vorgenommen, das Mobile-Geschäft weiter auszubauen. Vor allem der Verkauf über Smartphones und Tablets sollen ebenso weiterentwickelt werden wie die bestehenden Märkte im Ausland. Dabei sehe Zalando gerade in Südeuropa noch viel Wachtsumspotential, sagte Zalando-Gründer Robert Gentz ebenfalls im Gespräch mit der „WirtschaftsWoche“. Südeuropa sei vor allem deshalb umso spannender für Zalando, weil in Ländern wie Italien das generelle Vertrauen in E-Commerce noch nicht so ausgeprägt sei wie etwa in den Niederlanden oder der Schweiz. Und wer weiß, was das danach kommt. Vielleicht ja doch der Börsengang.