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    ROUNDUP  358  0 Kommentare US-Steuerstreit wird für Credit Suisse teurer - Ziele stehen aber

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Steuerstreit in den USA belastet die Credit Suisse erneut. Die Schweizer Großbank legte zusätzlich 468 Millionen Franken (383 Mio Euro) für Rechtsstreitigkeiten zurück, den größten Teil davon für die seit Jahren andauernden Auseinandersetzungen wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Die höhere Rückstellung führte zusammen mit bereits bekannten Kosten für einen Vergleich wegen windiger Hypothekengeschäfte in den USA zu einem dicken Minus im vierten Quartal. Dies teilte der Deutsche-Bank-Konkurrent am Donnerstag in Zürich mit.

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    Unter dem Strich steht im vierten Quartal nun ein Verlust von 476 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal hatte die Credit Suisse noch 263 Millionen Franken verdient. Im März hatte die Bank bereits das vorläufige Ergebnis wegen der Einigung im Hypothekenstreit mit der US-Aufsichtsbehörde FHFA revidieren müssen. Anstelle eines Gewinns von 267 Millionen Franken stand zu dem Zeitpunkt ein Minus von acht Millionen Euro in den Büchern.

    An der Börse spielte die erhöhte Rückstellung und das daher deutlich nach unten revidierte Ergebnis keine Rolle - zumal Bank-Chef Brady Dougan in dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht die Prognosen für Kapital und Rendite bestätigte. Das Papier legte bis zum Mittag zuletzt leicht auf 29,08 Franken zu. Die Credit-Suisse-Aktie hinkt allerdings seit einiger Zeit dem Papier des Erzrivalen UBS hinterher. Diese ging die Aufarbeitung ihrer Altlasten zuletzt geschickter und kam deshalb aus vielen Fällen glimpflicher heraus.

    So hatte die UBS in den USA weiterreichende Ermittlungen in Sachen Steuerhinterziehung bereits 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar aus der Welt geschafft. Für die Credit Suisse könnte das Verfahren jetzt sogar insgesamt noch teurer werden. Mit 425 Millionen Franken geht der größte Anteil der am Donnerstag bekannt gewordenen Rückstellung auf die noch laufenden Ermittlungen des US-Justizministeriums in Steuerangelegenheiten zurück.

    Die amerikanische Regierung wirft der Bank vor, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Wegen dieser Untersuchung hatte die Credit Suisse bereits 295 Millionen Franken zurückgelegt. Zudem zahlte sie im Februar 196,5 Millionen Dollar für die Beilegung der Ermittlungen durch die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC. Der Fall ist für die Credit Suisse nicht nur teuer, sondern auch rufschädigend und eine persönliche Belastung für die oberste Führungsspitze.

    So war Bank-Chef Dougan im Februar vor einen Untersuchungsausschuss des US-Senats zitiert worden. Dabei räumte er Verstöße gegen Steuergesetze ein und entschuldigte sich dafür. Er schob die Schuld auf eine kleine Gruppe von Angestellten. Der Ausschuss sieht das anders. In einem Bericht hieß es, dass 1800 Credit-Suisse-Mitarbeiter dabei geholfen hätten, in 22 500 Konten rund 10 Milliarden Dollar vor der US-Steuerbehörde zu verstecken. Dougan selbst bezifferte das Volumen auf rund sieben Milliarden Dollar.

    Der Umfang der vermuteten Verfehlungen ist aber kleiner als bei der UBS. Dieser war 2009 vorgeworfen haben, insgesamt 19 000 Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Dabei sollen bis zu knapp 18 Milliarden Dollar versteckt worden sein. Anders als die Credit Suisse gestand die UBS allerdings schnell ihre Schuld ein und gab auch die Daten von insgesamt 4700 Kunden an die US-Regierung. Von Ermittlungen der Amerikaner sind neben der UBS und der Credit Suisse auch noch eine Reihe weiterer Schweizer Banken betroffen./zb/enl/stb





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