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    EUR/USD  1438  0 Kommentare Gerüchte um interveniernde EZB im Fokus, FED Minutes in kommender Woche als bearisher Katalysator?

    (DailyFX.de) – Die erste Zinssitzung der EZB im zweiten Quartal 2014 hat keinerlei Überraschungen geliefert, die US-Arbeitsmarkten am Freitag waren da schon etwas spektakulärer. Doch um das charttechnische Bild klarer zu gestalten, braucht es wohl noch ein wenig. Da kommen die Gerüchte um eine eventuell geldpolitisch aktiv werdende EZB und das FED-Sitzungsprotokll am Mittwoch gerade recht.

     

    Am Donnerstag verwies Draghi darauf, dass alle geldpolitische Instrumenteverfügbar seien und die EZB bereit sei diese anzuwenden. Besonders interessant fand ich, dass die Inflationsdaten für den Monat März, die auf den niedrigsten Stand seit 2009 fielen, keinerlei Grund zur Beunruhigung bei der EZB war. Stattdessen verwies Draghi in diesem Zusammenhang auf fallende Rohstoffpreise und die Erwartung, dass, auch wenn zu erwarten ist, dass die Inflation weiter niedrig bleiben wird, hier keinerlei Grund zur Intervention gesehen wird.

     

    Ausgehend hiervon behält der Euro zum US-Dollar seinen fundamentalen Vorteil im Bezug auf das Verhältnis EZB-Balance-Sheet (blau) vs. FED-Balance-Sheet (rot). Vorausgesetzt, dass die am Freitagnachmittag aufkeimenden Gerüchte um eine geldpolitisch aktiv werdende EZB sich als haltlos herausstellen.

     

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    Ich persönlich gehe tatsächlich weniger davon aus, dass der Test der 1,37er Region ausgehend von der Thematisierung von QE am Donnerstag und Freitag erfolgte, eher dass es sich um eine strategische Attacke handelte (Anmerkung: das ist selbstverständlich rein spekulativ).

     

    So zeigte sich kurz vor dem April-Optionsverfall an der CME ein relativ hohe Short-Put-Open-Interest auf das 1,37er Level, welches bei einer Unterschreitung zum Verfall am Freitag zu Absicherungsgeschäften geführt hätte.

     

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    Quelle: http://www.cmegroup.com/trading/fx/options-open-interest/main.html

     

    Unterstrichen wird diese Einschätzung dadurch, dass selbst durch ein am Freitag aufkommendes Gerücht, dass die EZB ein 1-Billionen-Euro-schweres Anleiheaufkaufprogramm ausarbeiten würde, welches einen Anstieg der Inflation zwischen 0,2 und 0,8% auf den Weg bringen würde, kein signifikanter Break deutlich unter das 1,37er Level erfolgte.

     

    Finden diese Spekulationen in den kommenden Tagen neue Nahrung, dann wird ein Bruch der unteren Aufwärtstrendkanalbegrenzung im EUR/USD plötzlich realistisch.

    Zunächst aber ein einleitender Rückblick auf den US-Arbeitsmarktbericht von Freitag.

     

    Die Non Farm Payrolls am Freitag wurden mit 192.000 neu-geschaffenen Stellen ex-Agrar veröffentlicht, lagen marginal unter der Erwartung von 200.000 neu-geschaffenen Stellen. Auch die Bestätigung der Arbeitslosenquote von 6,7% konnte die Erwartung marginal nicht erfüllen (6,6%).

     

    Was jedoch nicht verschwiegen werden sollte ist, dass die Partizipationsrate von 60,0% auf 63,2% anzog und zudem die Daten für den Monat Februar von 175.000 auf 197.000 neu-geschaffene Stellen nach oben revidiert wurden.

     

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    Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender

     

    Ausgehend von der Zinsentwicklung 10-jähriger US-Treasuries seit dem 19.03. und dem Abwärts-Dip in den Zinsen nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten zeigt sich in meinen Augen besonders eines: der Greenback muss für eine Aufhellung des charttechnischen Bildes noch einiges tun, war trotz einer Attacke auf die obere Abwärtstrendkanalbegrenzung im USD Index von FXCM nicht in der Lage diesen nachhaltig zu verlassen.

     

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    Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

     

    Einleiten könnte diesen Bruch ein „hawkishes“ FED-Sitzungsprotokoll. Hierbei würde sich zeigen, dass ein Großteil der Mitglieder der stimmberechtigten FED-Mitglieder für eine Anhebung des Leitzinses nach der vollständigen Rückführung von QE in der ersten Hälfte 2015 stimmen würde.

     

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    Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender

     

     

    Ein Verkauf des EUR/USD in Richtung des Jahrestiefs um 1,3470 würde dann sehr wahrscheinlich, Zwischenziel in der Region 1,3560 / 3580.

     

    Andernfalls droht die Gefahr eines Fehlausbruchs und einer erneuten Attacke auf die Region um das Jahrestief im Bereich 10.490 / 500 Punkte.

     

    In diesem Zusammenhang bestünde dann im EUR/USD ausgehend vom weiter oben thematisierten fundamentalen Vorteil über kurz oder lang das Potential eines Rücklaufs in Richtung der 1,40er Region und darüber ind en Bereich um 1,4250 USD.

     

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    Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

     

    Ich persönlich tendiere, trotz der dovishen Gerüchte am Freitagnachmittag zum bullishen Verlauf im EUR/USD. Begründen würde ich dies durch den sich weiter Nett-Short präsentierenden Speculative Sentiment Index (SSI) von FXCM. Hiernach sind weiter 2 von Tradern bei FXCM den Euro zum US-Dollar Short positioniert.

     

    Zwar lagen die offenen Long-Positionen 11,7% über dem Niveau von letzter Woche, während die Short-Positionen 10,3% unter dem Niveau von letzter Woche notierten. Doch das gefallene open Interest zeugt von einer mangelnden Nachhaltigkeit, liegt aktuell 13,7% unter seinem monatlichen Durchschnitt.

     

    EUR/USD – Speculative Sentiment Index

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    Für nähere Informationen zum SSI klicke man http://bit.ly/1jauqZA

     

    Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de

     

    Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an jklatt@fxcm.de

     

    Folgen Sie Jens Klatt auf Twitter: @JensKlattFX

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    Jens Klatt ist Gründer und Geschäftsführer von Jens Klatt Trading (www.jk-trading.com). Dort findet der Trading-Interessierte Marktnachrichten und Analysen, alles rund um das Thema Trading-Ausbildung. Zudem fungiert Jens Klatt als Vermögensverwalter und Trader.

    Er ist Fachbuchautor des deutschsprachigen Trading-Bestsellers "Forex-Trading: Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Devisen-Trader" und seit mehr als 10 Jahren als Analyst und Trader in der Finanzbranche tätig.

    Klatt hat nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Mathematik und Volkswirtschaftslehre studiert und währenddessen den Börsenhandel von der Pike auf bei einem großen Börsenmakler erlernt. Ausgehend von seiner langjährigen Expertise an den Finanz- und besonders Devisenmärkten ist er zudem ein gern gesehener Interview-Gast im deutschen Fernsehen (N24, DAF, etc.).
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    Verfasst von Jens Klatt
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