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Dax dreht ins Minus - Druck vom Terminmarkt und schwache Daten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erleichterung der Anleger über die jüngsten geldpolitischen Signale aus den USA ist am Donnerstagvormittag schnell verflogen: Der Dax ging auf Talfahrt, nachdem er im frühen Handel noch von der Aussicht auf eine längere Zeit mit niedrigen Zinsen in den USA profitiert und um knapp 0,8 Prozent zugelegt hatte. Am Mittag fiel das Börsenbarometer um 0,55 Prozent auf 9453,97 Punkte.
Auch die anderen wichtigen Indizes büßten ihre Gewinne ein: Für den MDax ging es um 0,19 Prozent auf 16 302,74 Punkte nach unten, während sich der TecDax bei 1240,81 Punkten kaum vom Fleck bewegte. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, fiel um 0,85 Prozent auf 3155,82 Punkte.
ANLEGER WIEDER VORSICHTIGER
Einige Börsianer sprachen von größeren Verkaufsorders im Future auf den EuroStoxx. Nach der Korrektur zum Wochenstart seien einige Anleger wohl vorsichtiger geworden und hielten sich mit einem Wiedereinstieg zurück. "Technisch sieht es auch nicht unbedingt so gut aus, denn der Dax hätte nach den sehr guten Vorgaben besser starten sollen", ergänzte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Hinzu kämen enttäuschende Daten zur Industrieproduktion in Frankreich und Italien, die Konjunktursorgen schürten.
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Die Fed indes wird die Zinsen wohl nicht so schnell erhöhen, wie viele Experten erwartet haben. Die jüngst veröffentlichten, eigenen Zinsprognosen seien am Markt überinterpretiert worden, stellten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Notenbank laut dem am Mittwoch veröffentlichten Tagungsprotokolls fest. Damit erscheint die Aussage von Notenbankchefin Janet Yellen in einem anderen Licht, nach der die Zinsen Mitte 2015 angehoben werden könnten - also rund sechs Monate nach dem Ende der konjukturstützenden Anleihenkäufe. Die wichtigsten US-Aktienindizes hatten am Mittwoch in Reaktion auf die Aussagen der Fed um mehr als ein Prozent angezogen und damit zunächst auch den Weg für die Kursgewinne in Deutschland geebnet.
GERRESHEIMER SCHNELLEN NACH ZAHLEN AN MDAX-SPITZE
In Deutschland richtet sich der Fokus zunehmend auf die Berichtssaison der Unternehmen. Bei dem Verpackungsspezialisten Gerresheimer ist der Start in das laufende Jahr zwar eher schwach verlaufen. Für das Gesamtjahr aber bestätigte das MDax-Unternehmen seine Ziele. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank bezeichnete das erste Quartal als solide. Die Aktien waren mit einem Plus von knapp sechs Prozent der Favorit im Index der mittelgroßen Werte.
Fraport-Titel gaben nach Verkehrszahlen um 0,26 Prozent nach. Der Frankfurter Flughafen zählte im März trotz des Streiks mehr Passagiere und Fracht als ein Jahr zuvor. Gemessen an dem von Fraport für dieses Jahr angepeilten Passagierwachstum in Frankfurt hätten die Verkehrszahlen zwar etwas enttäuscht, meinte ein Händler. Allerdings steht das Geschäft mit den Osterurlaubern, das 2013 im März lief, diesmal erst im April an, schränkte der Börsianer ein.
DAIMLER EX DIVIDENDE GEHANDELT
Daimler-Titel standen bei 67,18 Euro. Hier wirkte sich der Dividendenabschlag aus: Der Stuttgarter Autobauer schüttete 2,25 Euro je Stammaktie an seine Anteilseigner aus.
An der Indexspitze zogen die Papiere von Lanxess um mehr als ein Prozent an. Die Aktien des Spezialchemieunternehmens sind so teuer wie seit Juni 2013 nicht mehr und haben mit dem neuen Zwischenhoch ein technisch positives Signal erreicht. Händler sehen einen optimistischen Artikel in dem Aktienmagazin "Börse Online" als Auslöser./la/rum
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---