checkAd

     1328  0 Kommentare Euro, DAX, Commerzbank – wird die Gefahr unterschätzt?

    Manchmal können wir nur ungläubig den Kopf schütteln. In Griechenland liegt die Wirtschaft weiterhin am Boden, während die Arbeitslosigkeit neue Rekorde erreicht. Eigentlich sind die Perspektiven düster, doch an den Finanzmärkten zählen längst andere Faktoren. Seitdem EZB-Chef Mario Draghi im Juli 2012 mit seinem Rettungsversprechen die Märkte überraschte, gibt es de facto kein Kreditrisiko mehr. Banken können sich bei der EZB billig Geld leihen und mit dem Kauf der deutlich höher rentierenden Euro-Peripherieanleihen satte Gewinne einstreichen. Jubel herrscht aber auch bei den Finanzministern der krisengeplagten Länder, denn für neue Schulden müssen immer weniger Zinsen gezahlt werden. Griechenland ist das beste, aber sicher nicht das letzte Beispiel dieses Exzesses. Ursprünglich wollte Athen 2,5 Mrd. Euro mit einer fünfjährigen Anleihe einnehmen bei einem Zielwert von 5,3 Prozent. Nun werden es drei Mrd. Euro, insgesamt reichten offenbar 550 Investoren Kaufofferten über 20 Mrd. Euro ein, berichtet Reuters. Die Rendite soll im Bereich von 4,95 Prozent liegen.

    Zwei Seiten der Medaille

    Auf den ersten Blick scheint es somit nur Gewinner zu geben. Die Banken verdienen wieder mehr Geld, die klammen Euro-Peripherieländer können sich günstig refinanzieren und die Aktienmärkte starten durch. Allerdings zeigt sich nun immer deutlicher auch ein Bumerangeffekt. Von den vergleichsweise noch hohen Renditen der vermeintlich sicheren Euro-Anleihen werden internationale Investoren angezogen wie Motten vom Licht. Die Nachfrage nach der Gemeinschaftwährung treibt die Aufwertung an und mindert immer stärker die Exportchancen der Unternehmen. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die EZB erneut in den Zauberkasten greift. Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt der Dollar vorerst schwach. Aus dem gestern veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung geht klar hervor, dass Zinserhöhungen vorerst kein Thema sind. Wenig überraschend, wir hatten uns bereits am Tag nach der Sitzung skeptisch geäußert.  Wer sich gerne noch etwas intensiver mit dem Devisenmarkt beschäftigen möchte, ist gerne zu unserem Forex-Webinar um 18 Uhr eingeladen.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    20.132,51€
    Basispreis
    19,58
    Ask
    × 9,28
    Hebel
    Long
    16.239,77€
    Basispreis
    1,96
    Ask
    × 9,27
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Konjunkturlokomotive stottert

    Am Aktienmarkt herrscht hingegen wenig Kauflaune. Zu Beginn orientierte sich der DAX noch Richtung Norden, danach ging es in zwei Stufen von jeweils 50 Punkten abwärts. Größere Verkaufsorders an den Future-Märkten sollen verantwortlich sein. Harte Fakten aus China sind schon eher ein Grund, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Während Analysten mit einem Anstieg der Exporte von vier Prozent gerechnet hatten, fiel der Wert im März um 6,6 Prozent. Auch die Importe verfehlten deutlich das ausgegebene Ziel.

    Konjunktursensible Werte wie ThyssenKrupp, Infineon, Siemens und BMW sind ganz unten zu finden. Auch Daimler steht deutlich tiefer, allerdings gilt es hier einen Sondereffekt zu beachten. Die Stuttgarter schütten heute 2,25 Euro an Dividende aus.

    Lanxess wird gelobt

    Im kurzen Gewinnerfeld tummeln sich HeidelbergCement und Volkswagen. Die Papiere der Wolfsburger sind derzeit die stärkste Aktie im DAX auf Basis der Relativen Stärke. Sollte das Rekordhoch bei 205 Euro fallen, dürfte der nächste Aufwärtsimpuls einsetzen. Noch besser läuft es nur für Lanxess. Die LBBW erhöhte ihr Kursziel von 56 auf 60 Euro, auch beim Spezialchemiekonzern sieht die Charttechnik gut aus.

    Für den DAX können wir hingegen noch längst keine Entwarnung geben. Rückschläge sollten Anleger mit der NG02HD spielen. Der Knock-out-Bear bietet einen Hebel von 27. Wer noch etwas mehr Risiko und Chance eingehen möchte, greift zur US5LLU und Hebel 65. Für Optimisten empfehlen wir die TD02TZ mit einem Hebel von 50.

    Alles andere als gut verliefen die vergangenen Stunden für Aktionäre, die am Mittwoch aufgrund der Umsatzwarnung bei R.Stahl ausgestiegen sind. Wenige Stunden später legte der nicht börsennotierte Elektronikspezialist Weidmüller ein Übernahmeangebot über 47,50 Euro auf den Tisch. Die Aktie von R.Stahl schießt um rund 42 Prozent nach oben, pendelt aktuell aber knapp unter der Offerte.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Euro, DAX, Commerzbank – wird die Gefahr unterschätzt? Manchmal können wir nur ungläubig den Kopf schütteln. In Griechenland liegt die Wirtschaft weiterhin am Boden, während die Arbeitslosigkeit neue Rekorde erreicht. Eigentlich sind die Perspektiven düster, doch an den Finanzmärkten zählen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer