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    ROUNDUP  568  0 Kommentare Discounter graben Tesco das Geschäft ab - Aktie steigt dennoch

    LONDON (dpa-AFX) - Großbritanniens größte Supermarktkette Tesco konnte den weiter expandierenden Discountern auch im vergangen Geschäftsjahr nur wenig entgegensetzen. Gerade in der zweiten Jahreshälfte habe sich der Wettbewerb im britischen Lebensmittelhandel noch einmal verschärft, teilte Tesco am Mittwoch in London mit. Der Konzern wies die schwächste Umsatzentwicklung auf dem Heimatmarkt aus seit Konzernchef Philip Clarke vor drei Jahren das Ruder übernommen hat. Dafür lief es im Ausland nicht so schlecht, wie viele Analysten es befürchtet hatten. Dies verhalf der Aktie schließlich nach oben.

    Am Vormittag legte das Papier um bis zu 5,5 Prozent zu. Nach den negativen Nachrichten, die Tesco zuletzt im Gepäck hatte, erhalte die Aktie nun eine Pause, sagte Fondsmanager Richard Marwood von Axa Investment Managers in London. Die vorgelegten Ergebnisse seien alles andere als schön, aber eben auch nicht so schlecht wie viele befürchtet hätten.

    Der Umsatz ohne Mehrwertsteuer stagnierte 2013/2014 (Ende Februar) mehr oder weniger bei 63,6 Milliarden britischen Pfund (77 Mrd Euro). Die Preissenkungen, die Tesco gewähren musste, um mit den Billiganbietern mithalten zu können, fraßen sich allerdings in den Gewinn. Dieser ging um 6 Prozent auf 3,3 Milliarden Pfund zurück, was aber immer noch mehr war, als Analysten erwartet hatten.

    Tesco-Chef Philip Clarke geht davon aus, dass das Umfeld noch eine Weile schwierig bleiben wird und baut den Konzern weiter um. In den vergangenen Jahren hatte Clarke bereits eine Milliarde Pfund für die "Wiederbelebung" von Tesco ausgegeben. Doch trotz hübscherer Geschäfte und Zusatzangeboten wie Coffee-Shops oder Bäckereien kaufen die Verbraucher bislang lieber beim Discounter. Nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Kantar Worldpanel konnten Aldi und Lidl in den ersten drei Monaten 2014 ihren Marktanteil auf zuletzt 8 Prozent ausbauen. Tesco hat hingegen Anteile verloren.

    Clarke will nun pro Jahr weitere 200 Millionen Pfund investieren. Das Geld fließt vor allem in Preissenkungen für Artikel des täglichen Bedarfs. Milch, Eier oder Gemüse seien nun im Schnitt um fast ein Viertel günstiger, sagte der Tesco-Chef. Dass er den Preiskampf mit Aldi & Co nicht gewinnen kann, weiß auch Clarke. "Billiger zu sein als sie, werden sie nicht zulassen", sagte er. Deswegen müsse sich Tesco auf andere Weise von der Konkurrenz absetzen. Clarke will daher das Onlinegeschäft weiter ausbauen und auch am Restaurant-Angebot in den Märkten feilen.

    Um auf Dauer Kosten zu sparen, zieht der Konzern im Ausland die Reißleine, wenn die Geschäfte dort nicht gut laufen. Von seiner US-Tochter hatte sich Tesco im vergangenen Jahr getrennt. Für sein China-Geschäft holte sich Tesco eine starken Partner an Bord, der die Läden nun federführend managt./she/ep/fbr





    dpa-AFX
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