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    USA bekommt sie, Europa braucht sie - INFLATION  4802  0 Kommentare Kapitalmarktrenditen, Inflation und großes Potenzial für finanzielle Fehlentscheidungen - Seite 2

    Abb.1

     

    Aussichten

    Die Produzentenpreisentwicklung gilt als früher Indikator für die Entwicklung der Inflationsraten an der Ladentheke. Da steigende Kosten bei Produzenten über die Wertschöpfungskette nach Möglichkeit an die Endkunden weitergegeben werden, beeinflussen die Produzentenpreise die Konsumentenpreise. Dies geschieht jedoch zeitverzögert und nicht in vollem Umfang. In einigen Fällen wird es den Unternehmen aufgrund des herrschenden Wettbewerbs nicht möglich sein, gestiegene Produzentenpreise an den Endkonsumenten weiter zu geben. Doch trotz aller Besonderheiten dienen die Produzentenpreise als guter Indikator, um Entwicklung und Details der Konsumentenpreisentwicklung genauer zu analysieren.

    Abb. 2 verdeutlicht, wie die Produzentenpreise in der Eurozone seit geraumer Zeit fallen. Zeitverzögert und in weniger starker Ausprägung folgten die Preise für Konsumenten den Vorgaben der Produzenten. Auffällig ist die Problematik der fallenden Produzentenpreise in drei der G4 Staaten. Dies ist noch immer eine Folge der multiplen Schocks, die unser Wirtschaftssystem in den letzten Jahren zu verkraften hatte. Es fällt auf, dass sich die Entwicklung der Produzentenpreise in den USA von den restlichen G4 Staaten abgekoppelt hat. Dies könnten erste Anzeichen einer sich normalisierenden Inflation, auch für die Konsumenten, sein. Für die Eurozone ist die Lage mit Abstand am besorgniserregendsten.

    Abb.2

    Aufgrund der kritischen Situation in der Eurozone erlaubt Abb. 3 einen genaueren Blick auf die Produzentenpreise hinsichtlich ihrer verschiedenen Bestandteile. Die Preise für das verarbeitende Gewerbe sowie für Energie reagieren gewöhnlich zuerst auf sich ändernde Rahmenbedingungen. Der aktuelle Trend fallender Preise scheint hier weiterhin in Takt zu sein.

    Abb.3

    Kreditvergabe als Motor der Wirtschaft

    Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Preise, sowohl für den Produzenten als auch für den Konsumenten, ist die Kreditvergabe (Abb.4) der Banken. Diese ist in Europa nahezu überall rückläufig. Zwar konnten sich die negativen Wachstumsraten bei der Kreditvergabe stabilisieren, doch nach wie vor fehlen die Mittel, die der Wirtschaft als Kredite für Investitionen zur Verfügung stehen sollten. Ganz anders ist die Situation in den USA, hier hat die Geldpolitik der Notenbank nach einiger Zeit das gewünschte Ziel erreicht. Die Kreditvolumina steigen erneut an und dieser Entwicklung sollte auch die Preisentwicklung in den kommenden Monaten folgen.

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    Christoph Leichtweiß
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    Christoph Leichtweiß ist zertifizierter Finanzplaner (CFP) und seit 14 Jahren in der Finanzbranche aktiv. Nach Stationen bei der Deutschen Bank und Cortal Consors ist er heute Geschäftsführer der auf Finanzmarktthemen spezialisierten Beratungsgesellschaft YPOS Consulting GmbH. Leichtweiß ist Mitglied im Anlageausschuss von Investmentfonds und verantwortlicher Portfoliomanager professioneller Anlagestrategien. Er publiziert regelmäßig Marktkommentare und Fachartikel.
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    Verfasst von 2Christoph Leichtweiß
    USA bekommt sie, Europa braucht sie - INFLATION Kapitalmarktrenditen, Inflation und großes Potenzial für finanzielle Fehlentscheidungen - Seite 2 Die Inflationsrate für Deutschland ist im März erneut gefallen und beträgt nun nur noch 1 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone sind fallende Konsumentenpreise zu beobachten und auf globaler Ebene ist ebenfalls kein Inflationsdruck vorhanden. Da die Europäische Zentralbank einen Wert von bis zu 2 Prozent als Preisstabilität definiert, wachsen die Spekulationen bzgl. der weiteren Aktivitäten der Notenbank.

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