DAX-Chartanalyse
Grenzbereich wird erneut angelaufen
Um knapp fünf Prozent oder rund 400 Punkte legte der DAX seit Mitte April zu. Nach dem kräftigen Anstieg sollten die Bullen weiter am Ball bleiben, um die Chance auf der Oberseite zu wahren.
Im hochaufgelösten Minutenchart wird die jüngste bullische Entwicklung besonders gut deutlich. Der DAX eroberte neben wichtigen horizontalen Widerständen auch die 21-Tage-Linie zurück.
Wer den dynamischen Anstieg verpasste, muss auf eine Rückkehrbewegung bis an die nächsten Unterstützungen hoffen. Eine erste Nachfragezone liegt um 9500. Hier hätte der DAX rund 23 Prozent der Rally wieder abgegeben. Ähnlich schwach ist auch das Gebiet um 9435 einzuschätzen (38,2 Prozent Niveau der Aufwärtsbewegung). Spätestens aber an der Zone um 9370 bis 9400 sollten wieder die Käufer die Regie übernehmen, um den kurzfristig bullischen Eindruck nicht zu gefährden.
Der Fokus bleibt somit klar auf die Oberseite gerichtet. Und hier lauern einige schwierige Aufgaben für die Käufer. In den vergangenen beiden Tagen bestätigte der DAX bereits den nächsten Widerstand um 9600. Sollte die Schwelle fallen, ist kurzfristig mit weiter steigenden Kursen bis 9700 / 9720 zu rechnen. Spätestens auf diesem Niveau dürften verstärkte Gewinnmitnahmen einsetzen.
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Neben einem mehrfach bestätigten horizontalen Widerstand liegt hier auch das Kursziel einer Inselumkehr, die zuletzt ausgebildet wurde. Nachdem der DAX am 11. April mit einer Abwärtslücke eröffnete und weiter einbüßte, erfolgte am Dienstag der entsprechende Sprung zurück nach oben (grüne Kreise). Aus der Höhe der Formation (hellgrüne Balken) kann ein Kursziel von 9700 abgeleitet werden. Erst wenn diese Hürde genommen ist, wäre der Weg für neue Rekordhochs geebnet.
Trendstärke-Matrix© - DAX-Aktien
Mit dem Ausbruch auf den höchsten Stand seit 2002 glänzt derzeit die Aktie der Münchener Rück. Allerdings sollte die Euphorie um den Wert allmählich abflachen, denn die Trendstärke-Matrix zeigt einen überhitzten Zustand. Derzeit notieren die Papiere so weit über ihrem Vier-Wochen-Durchschnitt wie nur selten zuvor in den vergangenen zwei Jahren.
Für den Gesamtmarkt muss hingegen eine Orientierungslosigkeit diagnostiziert werden. Mittelfristig überwiegen eindeutig Aktien, die sich in einem Seitwärtstrend befinden. Auch kurzfristig sehen wir
ein Patt zwischen Bullen und Bären. Nur rund die Hälfte der Blue Chips notiert über ihrem Vier-Wochen-Durchschnitt. Schon in den nächsten Tagen dürften deutlichere Signale zu erkennen sein, wohin
die Reise gehen wird.