Streiks treffen Anglo American hart - Platin-Produktion eingebrochen
LONDON (dpa-AFX) - Seit Wochen andauernde Arbeitskämpfe in seinen südafrikanischen Platin-Minen setzen dem Bergbaukonzern Anglo American zu. Im ersten Quartal führten die Streiks zu einem Produktionseinbruch bei dem Edelmetall von 39 Prozent, wie das britisch-südafrikanische Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Seit Mitte Januar haben rund 70.000 Beschäftigte der Anglo-Tochter Amplats ihre Arbeit niedergelegt. Die Einbußen wird Anglo im laufenden Jahr nicht mehr ausgleichen können. Der Konzern senkte seine Platinproduktions-Prognose um rund 13 Prozent und schloss weitere Anpassungen des Ausblicks nicht aus.
Der seit dem vergangenen Jahr amtierende Anglo-Chef Mark Cutifani hat harte Einschnitte angekündigt. Er will den Konzern, der rund 45 Prozent seiner gesamten Rohstoffe in Südafrika fördert, auf die besonders profitablen Aktivitäten konzentrieren und so die Rendite auf das eingesetzte Kapital von zuletzt 11 auf mindestens 15 Prozent im Jahr 2016 erhöhen. Bei Amplats hat er bereits einige Förderstellen geschlossen und Jobs gestrichen. Inzwischen erwägt der Konzern sogar, angesichts der häufigen Streiks den gesamten Platinabbau abzustoßen.
Mit anderen Projekten war Anglo zu Jahresbeginn erfolgreicher. So legte die Eisenerz-Förderung um zehn Prozent zu. Um fast ein Drittel stieg die Förderung von Kohle für die Stahlherstellung, Kupfer wuchs um 18 Prozent und Nickel um 48 Prozent. Auch das Diamantengeschäft der Tochter De Beers läuft gut - das Plus lag im ersten Quartal bei 18 Prozent./enl/nmu/kja